Dorothee Golz und Xenia Hausner in der Galerie 422

OBJECTS OF DESIRE

Dorothee Golz und Xenia Hausner, Objects of Desire, 2018, Ausstellungsansicht, Galerie 422, Gmunden © Galerie 422

Eine unerwarteten, aber sehr gelungenen künstlerischen Dialog zeigt die Galerie 422. Margund Lössl präsentiert aktuelle Werke von Dorothee Golz und Xenia Hausner. Während Hausner vor allem durch ihre figurative Malerei bekannt ist, agiert Dorothee Golz mit ihren Skulpturen und Objekten im abstrakten Feld – jedoch stets auch mit einem organischen, amorphen Formrepertoire. An der Figur sind beide interessiert, wie dies auch die Fotoarbeiten und Zeichnungen im Werk von Golz dokumentieren.


Was die Künstlerinnen jedoch auch verbindet – und das zeigt die Ausstellung in besonderer Weise ist die Intention auch das zweidimensionalen Medium ins Objekthafte, Räumliche zu transformieren. Hausner wie Golz sind Beobachterinnen ihrer Umgebung und schöpfen von dort ihre Motive. So basiert auch die PX-Reihe von Dorothee Golz auf Alltagsgegenständen, die sie losgelöst von ihrer Funktion in künstlerische Werke übersetzt.

Was sie daran interessiert, ist diese Wechselwirkung zwischen einer inneren und äußeren Sphäre, so die Kunsthistorikerin Daniela Gregori im Pressetext zur Ausstellung. „In der Fortführung der PX-Serie übernimmt die Künstlerin -vermeintlichen Vererbungsgesetzen folgend- in jeder neuen Generation ihrer PX-Objekte Eigenschaften vorangegangener Modelle, wie in der Biologie gibt es auch hier Mutationen und Gensprünge. Und auch in der mittlerweile 4. Generation der Reihe stellt sich als Reflexion einer Reflexion für Golz immer wieder die Frage was das Menschsein ausmacht.“

Auch für Xenia Hausner gilt Ähnliches, wenn sie von der „Wahrheit jenseits des Gemalten“ berichtet. Xenia Hausner malt nach Modellen und in gewisser Weise sind ihre Bilder „staged art“ baut sich doch ganze Szenerien in ihrem Atelier auf. Doch geht es ihr nie um das Porträt selbst, die Menschen in ihren Bildern stehen stellvertretend für das, was sie als Tendenzen in der Gesellschaft und im Alltag beobachtet. Rein formal hat sie sich nie auf die rechteckige Leinwand beschränkt. Sie erweitert die traditionelle Leinwand, mittels montierte Holzstücke oder verwendet überhaupt atypische ­­ – eben Formen.

Doch geht es ihr nie um das Porträt selbst, die Menschen in ihren Bildern stehen stellvertretend für das, was sie als Tendenzen in der Gesellschaft und im Alltag beobachtet.

Silvie Aigner

So bekommt ihre Malerei stets etwas Objekthaftes und Raumgreifendes. „Die beiden Positionen von Xenia Hausner und Dorothee Golz treffen sich an jenem Punkt, wo die ewig großen Themen und Fragen der Menschheit von einem interpretativen Moment durchkreuzt werden. Diese Arbeiten sind keine Bestandsaufnahmen, auch keine Handlungsanweisungen, vielmehr sind sie Impulsgeber für Selbstreflexion und Auslöser für Geschichten, von denen es so viele wie Betrachter gibt.“, so Daniela Gregori.

Dorothee Golz und Xenia Hausner, Objects of Desire, 2018, Ausstellungsansicht, Galerie 422, Gmunden © Galerie 422

Dorothee Golz und Xenia Hausner, Objects of Desire, 2018, Ausstellungsansicht, Galerie 422, Gmunden © Galerie 422

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