MAC International

Nikolaus Gansterer erhält Irlands größten Kunstpreis

Porträt Nikolaus Gansterer, 2018 | Foto: Christof Aigner

Der zum dritten Mal vergebene "MAC International" Preis wurde an Nikolaus Gansterer verliehen – und das gewählt aus über 800 Einreichungen. "MAC International" ist Irlands größter Kunstpreis und einer der bedeutendsten in Großbritannien. Der in Wien lebende Künstler erhielt ein Stipendium in Höhe von 20.000 Pfund und seine Arbeiten werden gemeinsam mit den weiteren Preisträgern bis 31. März in Belfast zu sehen sein.


Im letzten Frühling besuchten wir Nikolaus Gansterer in seinem Atelier im Prater wo er mit uns über internationale Ambitionen sprach und durchklingen ließ, dass Kunst für ihn immer ein Mehrwertgenerator ist. Lesen Sie den Text über den erfolgreichen Newcomer hier nochmals.


Nikolaus Gansterer

„Kunst kann das Denken der Wissenschaft übersteigen, denn sie kann querdenken“, erklärt Nikolaus Gansterer in seinem Atelier, in das er gerade erst von einem Stipendium in Nizza zurückkehrt ist. Lange wird er aber nicht bleiben, steht doch schon das nächste Artist-in-Residence-Programm im Zentrum für zeitgenössische Kunst WIELS in Brüssel an. Diese internationalen Erfahrungen bedeuten dem 1974 in Klosterneuburg geborenen Künstler viel: „Jeder Raum und jedes soziale Umfeld ist wichtig für meine Arbeit und mein Wirklichkeitsverständnis.“

Kunst kann das Denken der Wissenschaft übersteigen, denn sie kann querdenken

Nikolaus Gansterer

Denn Neugierde und die Lust am Forschen bedingen Gans­terers künstlerische Arbeit. In ihr versucht er Atmosphären, Stimmungen und Situationen mit eigenen Zeichensystemen zu notieren und materialisieren. Dafür experimentiert er allein und mit anderen zwischen den Medien und Materialien. Unter anderem setzt er Zeichnung, Bewegung, Diagramme und Texte ein. Dabei entfernt er sich oftmals von einer Objekt-Kunst hin zur „sozialen Plastik“. Den Skulpturbegriff sieht er offen und „undiszipliniert“.

Porträt Nikolaus Gansterer, 2018 | Foto: Christof Aigner

Porträt Nikolaus Gansterer, 2018 | Foto: Christof Aigner

„Ich war immer mehr am Zwischenraum interessiert als am Raum selbst“, so Gansterer. Im Augenblick bereitet er sich auf die Sharjah Biennale vor, wo er mitten in der Wüste eine ehemalige Eisfabrik entdeckt hat. Prozesshaft und stark theoretisch wird er sich auch diesem Thema nähern, um zuletzt trotz allem wissenschaftlichen Unterbau vor allem assoziativ darauf zu reagieren. „Wenn wir aus der Sinnlichkeit heraus und mit all unseren Sinnen denken, entsteht wirklicher Sinn. Und der geht weit über Rationales hinaus“, so Nikolaus Gansterer, sichtlich selbst schon gespannt auf das, was er in den Vereinigten Arabischen Emiraten alles auffinden und entschlüsseln wird. 

Weitere Künster aus den Praterateliers entdecken Sie in unserer Ausgabe 2/2018!

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