LICHT AUS, KLANGLICHT AN

In den Herbstferien, 27. bis 29. Oktober, kehrt KLANGLICHT, das Kunstfestival der Bühnen Graz, in den öffentlichen Raum zurück und bespielt erstmals zwei Standorte. Auf den Spuren von Zeit und Raum stellt KLANGLICHT eine deutlich sichtbare Verbindung zwischen dem historischem und dem zukünftigen Graz her: Licht- und Klangkompositionen ermöglichen einerseits neue Perspektiven auf den Schlossberg im Herzen von Graz, gleichzeitig rückt KLANGLICHT die Reininghausgründe, eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas, in den Fokus.


Klanglicht, the festival of sound and vision, erkundet 2022 den Raum in seinen vielfachen Facetten am Schlossberg sowie in Reininghaus. Obgleich diese zwei Standorte des diesjährigen Festivals nicht unterschiedlicher sein könnten, wird der Raum zu ihrem verbindenden Glied. International renommierte Kunstschaffende widmen sich mit ihren zum großen Teil originären Arbeiten ganz dem Thema des Festivals, legen Räume frei, erfinden diese neu, trennen oder verbinden sie und verändern so ihre Bedeutung. Der Grazer Schlossberg birgt als UNESCO Weltkulturerbe nicht nur bewegte Vergangenheit, als urbaner Grünraum ist er ebenso belebte Gegenwart und damit ein Ort des täglichen Entdeckens und Erlebens. Wenige hundert Meter entfernt, auf der anderen Seite der Mur, entsteht mit einem der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas ein urbaner Ort der Zukunft: Graz Reininghaus wird zum neuen Stadtviertel, das die Nutzung von Lebensraum für Mensch und Natur auf eigene Weise definiert. 15 Kunstprojekte, aufgeteilt auf die beiden Standorte Schlossberg und Reininghaus, werden in Summe gezeigt, neun davon werden eigens für KLANGLICHT site spezifisch geschaffen.


Programm-Höhepunkte


Jeongmoon Choi „Drawing In Space“

GRAZ MUSEUM SCHLOSSBERG / STALLBASTEI

IN KOOPERATION MIT DEM GRAZ MUSEUM SCHLOSSBERG

In der Installation "Drawing in Space" erleuchtet Jeongmoon Choi (*1966 Seoul, Südkorea) die Dunkelheit der Stallbastei mit einer komplexen geometrischen Anordnung aus fluoriszerenden Fäden, die bei den Betrachtenden oft eine leichte und angenehme sinnliche Verwirrung erzeugen. Da die Fäden das Licht in den von der in Berlin lebenden Choi entworfenen Strukturen reflektieren, scheint der Raum zu vibrieren. Die Künstlerin konzipiert ein Spannungsverhältnis zwischen der Zerbrechlichkeit der Fadenstrukturen und der massiven Struktur des umgebenden Raumes. Ihre Installation vermittelt den Eindruck einer virtuellen, pulsierenden Kontemplation über analoge und digitale Positionen, Strukturen, Bewegungen und verschiedenen Wahrnehmungsperspektiven im Raum.

Drawing in Space © Jeongmoon Choi

Miriam Prantl „Das Einräumen von Licht“

SCHLOSSBERGSTOLLEN

NUR MIT KLANGLICHT TICKET

Für Klanglicht 2022 setzt sich die in Bregenz geborene Künstlerin Miriam Prantl in den Nebenhöhlen des Schlossbergstollens in neun Stationen mit Platons Höhlengleichnis auseinander. „Die Augen an sich sehen nicht; es verhält sich so, dass wir durch unsere Augen zu sehen.“ schreibt Platon in seiner „Politeía“. Davon ausgehend beschäftigt sie sich mit Blendung, Lichtung, Passion des Lichts, Erhellung, Zwielicht, Schlusslicht, moduliertem Licht, kalibrierten Licht und dekonstruierten Licht.

© Miriam Prantl

Antonia Manhartsberger „Those sounds are wrapped in scars“

BRANNTWEINFÄSSER IM REININGHAUSPARK

Antonia Manhartsberger (geb. 1991 in Lans/Tirol, wohnhaft in Graz) hat 2014 ein Musikwissenschaftsstudium an der Universität Wien abgeschlossen und schliesst momentan ihr Masterstudium Computermusik am Institut für Elektronische Musik der Kunstuni Graz ab.

Ihr künstlerisches Interesse gilt der Verräumlichung von Klang und dessen ästhetischen und perzeptiven Implikationen, audiovisuellen Gestaltungsformen, dem soziopolitischen Potenzial neuer Medien und Technologien, sowie der kollektiven Kunstpraxis. Die Klanginstallation ‚those sounds are wrapped in scars’ basiert auf der Überlegung, dass wir umgebende Architekturen und Objekte nie neutral wahrnehmen, sondern ihre Geschichten hören können.

Antonia Manhartsberger © Johanna_Lamprecht

Esther Stocker „n.n“

REININGHAUSPARK, MIRROR TOWER

Esther Stocker verändert in ihrer künstlerischen Arbeit mit geometrischen Zeichen- und Rastersystemen Raum und Architektur und lässt dynamische Bildräume entstehen, die ihr vermeintliches Ordnungsmuster verlieren. „Das Raster oder die Ordnung brauche ich“, so die 1974 in Südtirol geborene Künstlerin, „um überhaupt erst eine Abweichung davon beschreiben zu können. Systemlosigkeit lässt sich nur durch Systeme beschreiben, sie ist Teil des Systems. Hinter einem Chaos ist immer auch eine Art Ordnung.“ ​

Für KLANGLICHT 2022 wird sich die mehrfach ausgezeichnete, in Wien lebende Künstlerin erstmals mit Licht auseinandersetzen: Der dreidimensionale Raum wird in ihrer für KLANGLICHT originären Installation zu einem Bildraum, Esther Stocker überträgt das gedankliche Erlebnis in ein Bild hineinzugehen in den realen Raum. Beim Durchschreiten steht der Betrachter mitten im Bild und kann durch Bewegung den Raum immer wieder neu erfahren. ​

© Esther Stocker

Allgemeine Informationen

KLANGLICHT kehrt im Oktober 2022 in den öffentlichen Raum zurück - 13 der insgesamt 15 gezeigten Installationen an den zwei Standorten Schlossberg und Reininghaus sind frei zugänglich. Im Schlossbergstollen und damit verbunden in den Dom im Berg ist aus Sicherheitsgründen nur ein limitierter Zugang möglich. Aus diesem Grund und in dem Bestreben, Wartezeiten beim Eingang in den Schlossbergstollen für die Besucher*innen zu vermeiden, werden für diesen Bereich Tickets aufgelegt, die den Zugang innerhalb bestimmter Timeslots gewährleisten.

Mit Ihrem KLANGLICHT-Ticket erhalten Sie Zugang zu den Installationen im Schlossbergstollen und im Dom im Berg, Freie Fahrt zu KLANGLICHT am Veranstaltungstag im gesamten Verkehrsverbund Steiermark sowie eine digitale Ausgabe des KLANGLICHT-Programmbuches.

Ticketpreise: Euro 13,- / Euro 7,- (erm.) / Kinder bis 6 Jahren frei

Klanglicht

Verschiedene Orte, 8010 Graz
Österreich

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