Lena Göbel erhält den Anton Faistauer Preis 2020

Im dritten Jahrzehnt des 21. Jahrhundert ist die Malerei, allen Unkenrufen zum Trotz, lebendiger denn je. [...] Das zeigen auch die so vielfältigen Bewerbungen aus ganz Österreich für den Anton Faistauer Preis – ein wichtiger Preis, gilt es doch, diesen großen malerischen Reichtum sichtbar zu machen und zu würdigen.

Günther Oberhollenzer in seinem Text für den Katalog zum Anton Faistauer Preis 2020

Der Preis ist nach dem Salzburger Maler Anton Faistauer (1887–1930) benannt und wird vom Land Salzburg alle drei Jahre – und das schon seit über 45 Jahren vergeben und ist mit 7.000 Euro dotiert. Die Ausschreibung dafür erfolgt österreichweit für Künstler und Künstlerinnen unter 40 Jahren. In diesem Jahr kamen die 10 Künstler und Künstlerinnen: Sarah Bildstein, Jari Genser, Lena Göbel, Julia Gutweniger, Matthias Lautner, Drago Persic, Georg Pinteritsch, Gregor Pirker, Florian Schmidt und Martin Steininger in die engere Auswahl und werden noch bis 8. August 2020 in einer Ausstellung im Traklhaus präsentiert. Gestern Abend wurde der Preis vergeben. Die Jury bestehend aus Doris Theres Hofer, Preisträgerin 2017, Gerda Ridler, Kunsthistorikern, bis 2017 Direktorin des OÖ Landesmuseum, Günther Oberhollenzer, Kurator Landesgalerie Niederösterreich, Kunstmeile Krems, entschied sich für Lena Göbel.

Preisverleihung am 30. Juli, im Bild die Preisträgerin Lena Göbel (mitte), rechts LHStv. Heinrich Schellhorn und links Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf Foto: Land Salzburg / Franz Neumayr 31.7.2020

Jurybegründung

„Lena Göbel erschafft mit einer unverwechselbaren Handschrift archaische und gleichzeitig gegenwärtige Bildwelten, die sie in einer außergewöhnlichen Technik umsetzt. Ihr figurativ expressives Œuvre erhält seine Kraft und Ausdrucksstärke durch die unkonventionelle Verbindung von alter Drucktechnik und zeitgenössischer Malerei. Mit spielerischer Leichtigkeit verbindet die Künstlerin Holzschnitt und Collage mit einer kraftvollen malerischen Geste, die in ihrer rohen Spontaneität und Emotionalität überzeugt. Die Bildthemen und Motive sind vorrangig der Mythologie, der ländlichen Tradition und des Brauchtums entnommen. Allerlei wunderliche Protagonisten wie märchenhaft wirkende Mensch-Tier-Mischwesen bevölkern die monumentalen Leinwände und beeindrucken ob ihrer Rätselhaftigkeit und Mehrdeutigkeit. In den jüngsten Arbeiten löst sich das figurative Vokabular zunehmend auf, die gegenständlichen Motive werden in abstrakte Muster und Formen fragmentiert. Insgesamt zeichnet die Künstlerin eine stilistische Eigenständigkeit, eine authentische Bildsprache und ein Gespür für Materialität und Oberflächengestaltung aus.“

Kunst im Traklhaus

Waagplatz 1a, 5020 Salzburg
Österreich

Die Ausstellung mit Werken der 10 Nominierten ist bis 8. August 2020 im Traklhaus zu sehen.

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