Kunst gegen die Sommerhitze
Auch die PARNASS Redaktion erträgt tapfer die Sommerhitze. Neben Ventilatoren und kalten Duschen möchten wir mit einer kleinen Bildstrecke auch imaginär für etwas Erfrischung sorgen.
David Hockney: A bigger splash
Natürlich muss an erster Stelle David Hockneys ikonisches Gemälde „A bigger splash“ genannt werden. Hockney selber sagte über das Werk: „In erster Linie schätze ich die Vorstellung, zu malen wie Leonardo, all seine Studien über Wasser, strudelnde Dinge. Und mir gefiel die Idee diese Dinge zu malen, die zwei Sekunden lang dauern: ich brauchte zwei Wochen dieses Ereignis zu malen, das zwei Sekunden lang andauerte.“
Leandro Erlich: The Swimming pool
Wie es unter der Oberfläche eines Pools aussehen kann, macht der argentinische Künstler Leandro Erlich mit seinem Swimming Pool von 2014 erfahrbar. Durch eine transparente Decke wird ein surrealer Raum für Besucher innerhalb und außerhalb des Pools geschaffen. Der Pool wurde 2008 im MoMA PS1 in New York gezeigt und hat inzwischen einen dauerhaften Platz im 21st Century Museum of Contemporary Art in Kanazawa, Japan gefunden.
Neptunbrunnen im Schloss Schönbrunn
Aber „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah“? Der Neptunbrunnen in Schönbrunn soll stellvertretend erwähnt werden für die zahlreichen Brunnen, die uns Großstädtern eine kleine Erfrischung spenden. Die Figurengruppe aus Sterzinger Marmor wurde von Wilhelm Beyer geschaffen. Sterzinger Marmor, weil Carrara Marmor zu teuer gewesen wäre. Man kann also nicht behaupten, dass beim Bau von Schönbrunn keine Kosten und Mühen gescheut wurden. Auch eine Monarchin kann knausern.
Jean Tinguely & Niki de Saint Phalle: Strawinsky-Brunnen
Apropos Brunnen: Der Schweizer Bildhauer Jean Tinguely sollte in der 80ern den trostlosen Strawinsky Platz neben dem Centre Pompidou mit einem Brunnen beleben. Er nahm den Auftrag unter der Bedingung an, dass er mit seiner Lebensgefährtin Niki de Saint Phalle kollaborieren dürfe. Und so ergänzen sich seit 1983 de Saint Phalles bunte Nanas mit Tinguelys schwarzen Maschinenplastiken im Wasserspiel des Strawinsky-Brunnens.
Erwin Wurm: Misconceivable
Verspielt-humorvoll auch die Skulptur Misconceivable vom österreichischen Bildhauer Erwin Wurm. Einigen LeserInnen wird die Skulptur bekannt vorkommen: neben der hier gezeigten Version in Antwerpen ziert ein weiteres dahinschmelzendes Boot das Hotel Daniel in Wien.
Christo und Jeanne-Claude: Floating Piers
Ein Boot gehört aber natürlich eher auf einen See, nicht auf ein Hochhausdach. Dank Jean Claude und Christo brauchte man im Jahr 2016 kein Segelboot um sich auf dem italienischen Iseosee zu bewegen. Auf den Floating Piers konnten sich 1 Millionen Besucher an 16 Tagen messianisch fühlen und trockenen Fußes über Wasser gehen.
Claes Oldenburgs & Coosje van Bruggen: Dropped Cone
Thematisch ebenfalls christlich fiel Claes Oldenburgs & Coosje van Bruggens Dropped Cone aus, den sie auf Einladung des Kölner Einkaufszentrums „Neumarkt Galerie“ 2001 realisierten. Inspiriert von den vielen konischen Kirchentürmen der Kölner Skyline reagierte das Paar mit ihrer überdimensionalen, umgedrehten Eiswaffel.
Tanja Deman: Sommerfreuden
Dass ein Hochhaus für öffentliche Kunst durchaus geeignet ist, dachte sich auch der Wiener Städtische Versicherungsverein und lässt seit 2007 den Ringturm von KünstlerInnen verhüllen. 2015 von der kroatischen Künstlerin Tanja Deman.
Olafur Eliasson: BMW Art Car
Für alle diejenigen, denen die Mischung aus Eis, Pools und Brunnen nicht kalt genug ist, haben BMW und Olafur Eliasson noch die ultimative Lösung: Das BMW Art Car von 2007 (heuer von der Chinesin Cao Fei rein digital gestaltet). Nicht sonderlich fahrtauglich, aber dafür kalt. Sehr kalt. Und das wünschen wir uns zur Zeit ja alle!