Künstler designen die neue Linie von A. E. Köchert Juweliere
Die Zusammenarbeit mit Künstlern und Designern hat bei Juwelier A.E Köchert seit jeher Tradition. Zum 200-jährigen Firmenjubiläum entstand eine ganz besondere Schmuckkollektion, entworfen von österreichischen Künstlern.
Entstanden sind einzigartige Schmuckstücke in limitierter Auflage, in denen sich die jeweilige Formensprache und Motivwelt der Künstler widerspiegelt – von der Comic-Figur des Silver Surfers am klassischen Goldring von Hans Weigand über die Ohrringe „Left und Right“ in chinesischen Schriftzeichen von Xenia Hausner bis zu Hubert Scheibls „Coccodrillo-Ring“.
Erwin Wurm
„Gurke“, Anhänger/Skulptur mit Smaragden, Tsavorit, Peridot in 18-Karat-Weißgold
Es gab wohl nie eine schönere und kostbarere Hommage an die Essiggurke als jene, die Erwin Wurm für A. E. Köchert entworfen hat. Das kleine Schmuckstück kann sowohl als Anhänger getragen, als auch als Skulptur aufgestellt werden kann. Durch die edlen Materialien erhält das Einfache, Banale eine neue Aura. Die Gurke ist dabei auch Sinnbild und Metapher – und das in vielerlei Hinsicht. Nicht nur, dass keine Gurke der anderen gleicht, also jede ebenso individuell ist wie der Mensch, sie ist auch Porträt und Zeugnis eines stets skeptisch-kritischen Künstlers, der mit Ironie und Humor ein Bild der Gesellschaft zeichnet.
Herbert Brandl
„Flusssteine“, Pendant in 18-Karat-Gelbgold mit Lederbändern
Neben seinen kraftvollen Bildern ist auch das Skulpturale stets ein wichtiger Aspekt im Œuvre von Herbert Brandl, von wilden Kreaturen bis hin zu Mineralien, die sich in einer Reihe von Monotypien wiederfinden oder als Aluminiumabgüsse skulptural gefasst wurden. Für A. E. Köchert entwarf Herbert Brandl ein Pendant aus zwei Flusssteinen. Sie verweisen auf seinen tiefen Bezug zur Natur, insbesondere zur Gegend um das weststeirische Schwanberg und die Schwarze Sulm, wo Brandl aufgewachsen ist. Dass Brandl die beiden Goldstücke mit einem Lederband versieht und nicht mit einer edlen Goldkette, ist in seiner Schlichtheit konsequent und hebt die Form der Steine und ihre mit Eingravierungen versehene Oberfläche nochmals deutlich hervor.
Elke Silvia Krystufek
„Luxus“, Ring mit Diamanten, braunen und weißen Brillanten in 18-Karat-Weißgold und „Feuerwerk“, Ring mit diversen Edelsteinen in 18-Karat-Weißgold
Elemente der Populärkultur – von Secondhand-Kleidung bis hin zum Luxuslabel – und der eigene Körper sind konstante Motive von Elke Silvia Krystufek. Die Irritation, das Brechen von Tabus und die Konfrontation mit alltäglichen, politischen und kulturellen Themen sowie das Offenlegen von konnotierten Bildern und Begriffen sind dabei stets Teil ihrer künstlerischen Praxis. Einen Ring mit der ihm immanenten Bedeutung zu verbinden, entspricht dieser Intention. Doch was bedeutet Luxus in unserer gegenwärtigen Zeit? Der geschwungene, feine Schriftzug „Luxus“ ragt weit über den Ring hinaus. Er verweist auf die Trägerin ebenso wie auf den Wert des Schmuckstücks. Ebenso illustrativ ist der Titel des zweiten Ringes, den Krystufek für A. E. Köchert entwarf. „Feuerwerk“ spielt mit der Farbenpracht der Steine.
Eva Schlegel
„ring ruby“, Ring mit synthetischem Rubin in 18–Karat-Weißgold
Für die Jubiläumsedition von A. E. Köchert entwarf Eva Schlegel gemeinsam mit dem Architekten Damian Minovski einen prägnanten Ring aus synthetischem Rubin und hochpoliertem Weißgold. Die Idee war, so Eva Schlegel, einen formschönen und wehrhaften Ring für Frauen zu entwerfen, dessen Spitzen man sowohl nach außen als auch nach innen tragen kann, mit einer sehr eleganten Form und farbintensiven Wirkung. Spiegelungen von Raum und Licht ebenso wie Unschärfe sind stets ein wesentlicher Aspekt in der künstlerischen Arbeit von Eva Schlegel. Durch die sich spiegelnden Objekte und Räume ergibt sich eine malerisch-poetische Wirkung. Und so spiegelt sich auch der eigens für den Schmuck angefertigte Rubin im hochpolierten Weißgold, was seine Farben in den gesamten Ring diffundieren lässt. Die so entstehende Farbenpracht und Unschärfe kontrastiert kongenial mit der wehrhaften, spitzen Form.
Hans Weigand „Silver Surfer“
Ring aus unrhodiniertem 18-Karat-Weißgold
Der Surfer ist ein melancholischer Held. Er hadert schwer mit seinem Schicksal, ist ein Outlaw, ein Fremder in seiner Welt. Hans Weigand verbindet die legendäre Comicfigur kontrastreich mit einem Siegelring. Weigand sieht den Silver Surfer auch als Alter Ego, als Symbol für den Künstler. Den Beruf des Künstlers zu ergreifen war früher oft mit Widerstand verbunden, so Hans Weigand, und bedeutete ein Leben außerhalb bürgerlicher Normen. Ein Bild, das sich grundlegend gewandelt hat. Es ist gerade der Künstler, der sich zwischen allen gesellschaftlichen Hierarchien frei und selbstverständlich bewegen kann – und oft genug genau diese Hierarchien in Frage stellt und offenlegt.
Peter Kogler
„Ameisen“, Collier aus schwarz-rhodiniertem 18-Karat-Weißgold
Ameise zählen von Beginn an zu Peter Koglers zentralen Motiven. Ein universelles Sujet, das an keinen speziellen kulturellen Kontext gebunden ist und auf idealtypische Weise verschiedene Konnotationen und emotionale Assoziationen zulässt. 1992 überzog Peter Kogler auf der documenta IX in Kassel den gesamten ersten Raum des Fridericianum mit in Schwarz-Weiß gehaltenen Ameisen und erregte damit internationale Aufmerksamkeit. Das Prinzip der Wiederholung ist dabei ebenso Analysemethode wie Kommentar zu einer vernetzten, globalen Gesellschaft. Das Collier spielt mit der ambivalenten Bedeutung der Ameise ebenso wie mit dem traditionellen symbolbesetzten Motiv des geschlossenen Kreises.
Hubert Scheibl
Coccodrillo, Ring in 18-Karat-Weißgold
Scheibl referenziert mit der Wahl des Motivs auf das Objekt „Coccodrillo imbalsamato“, das er 2013 in seiner Ausstellung „Plants & Murders“ im Museum der Moderne in Salzburg zeigte. Der Hirnstamm, das sogenannte Reptiliengehirn, ist der älteste Teil des menschlichen Gehirns, etwas, das wir, so Scheibl, mit allen Wirbeltieren gemeinsam haben. Es reguliert Atmung, Herzschlag, Nahrungsaufnahme und unsere Entscheidungen in Notsituationen. „Mich faszinierte der Gedanke an ein tief verwurzeltes Urerbe, das den Menschen mit allen Lebensformen auf dem Planeten verbindet, während wir im Strom der Evolution hecheln. Ich glaube, es bricht genau in den Momenten abgeschalteter Kontrollfunktionen des Hirns hervor, wenn wir intuitiv und spontan reagieren. Ich bin stets auf der Suche nach diesem Urstrom in mir, sei es, wenn ich male, zeichne oder Musik machen. Die Kriechtiere müssen damit die Geräusche ihrer Beute erkennen. Viel später ist dieser Urstrom in Glenn Goulds ‚Goldberg-Variationen‛ zu hören – eine beträchtliche Reise.“
A. E. Köchert Juweliere GmbH
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Österreich