Peter Pálffy – ein virtueller Ausstellungsrundgang | Kunsthandel Hieke

Gallery Diary - Kunsthandel Hieke | Peter Pálffy

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Peter Pálffy – ein virtueller Ausstellungsrundgang | Kunsthandel Hieke

Statt der physischen Vernissage zu Peter Pálffy (1899–1987) am 18. März 2020, hat sich die Galerie Hieke etwas Besonderes einfallen lassen: Es gibt einen virtuellen Rundgang durch die Retrospektive, den man unter dem Link www.hieke-art.com beginnen kann. Und hier taucht man ein, in das Werk eines Künstlers, der nicht in Vergessenheit geraten sollte.

Vor mehr als 30 Jahren, als Ursula Hieke ihre Karriere als Galeristin und Kunsthändlerin in der Wiener Grünangergasse begann, zeigte sie Peter Pálffys Arbeiten. „Der Künstler war damals selbst bei der Vernissage“, erinnert sich Hieke, „Ein eleganter, großer Herr, der sich sehr gefreut hat, hier gezeigt zu werden. Traurigerweise ist er noch im selben Jahr, 88-jährig, verstorben.“ Sein Œuvre hat schon damals große Beachtung gefunden, es war sozusagen eine Wiederentdeckung seiner Malerei. „Seine Werke sind unverkennbar, eine spannende Synthese aus Expressionismus, Kubismus und abstrakter Malerei“, erzählt Ursula Hieke voll Begeisterung.

Sein Œuvre hat schon damals große Beachtung gefunden, es war sozusagen eine Wiederentdeckung seiner Malerei.

Ursula Hieke

Es ist tatsächlich ein „Wiederentdeckter“, so Marie-Valerie Hieke, „den wir getreu unserem Galerienprogramm jetzt online präsentieren können“. Über die Jahre „konnten wir immer wieder einzelne Stücke erwerben und nun aus dem Nachlass des Künstlers ein Konvolut ausgewählter Gemälde und vieler Papierarbeiten bekommen“ erzählt die junge Galeristin. Alle Werke beweisen, dass Peter Pálffy unzweifelhaft zur Klassischen Moderne zu zählen ist.

1899 bei Korneuburg geboren, ist der Künstler hauptsächlich in der Slowakei aufgewachsen. Nach dem Studium der Malerei in München ist Peter Pálffy nach Berlin und schließlich nach Paris gegangen. Er hatte Kontakt zu namhaften Künstlern und hat entsprechend der Zeit gemalt. Abstraktion war damals gerade groß im Kommen. Nach dem Krieg war Pálffy als Mitglied des „Art Club“, des „Kreis“ und dank Freundschaften mit Künstlerkollegen wie Alfred Wickenburg, Arik Brauer, Ernst Fuchs, Arnulf Rainer oder auch Friedensreich Hundertwasser auch in Österreich gut vernetzt.

„Für seine Zeit malte Peter Pálffy sehr modern“, findet Ursula Hieke, wovon die gezeigten Werke zeugen: „Die Schlafende“, 1942, beispielweise, wo der Künstler ganz nahe an der realistischen Figur arbeitet, jedoch mit reduzierten Formen und abstrahierten Elementen das Schlafen als Solches darstellt. Pálffy verwendet eine gedeckte, pastos aufgetragene Farbpalette, die in späteren Jahren heller und dünner wird“, erklären die Hiekes.

Für seine Zeit malte Peter Pálffy sehr modern

Ursula Hieke

Dunkle Konturen ziehen sich durch das gesamte Werk des Peter Pálffy. So auch in „Venedig, Dogana“, das 1944 entstanden ist, in „Gebäude mit roten Dächern“ aus dem Jahr 1950 oder der „Komposition (Drei Vögel)“, einem Bild, das 1972 entstanden ist, und das Anklänge an abstrakt, kubistisches Malen in sich trägt.

„Peter Pálffys Gesamtwerk steht unter dem Primat der Malerei“, schreibt Proffessor Peter Baum im Katalog. Er war es auch, der 1995 eine große Ausstellung in der Neuen Galerie der Stadt Linz initiierte. Die Bilder „sind zumeist geprägt von packender, sonorer, zwischen offen und zudeckend vermittelnder Farbigkeit. Gezähmt durch den sicheren Strich, gewinnen seine Gemälde an konstruktiver Sicherheit.

“ Neben den Ölbildern, die von den 1920er- bis 1980er-Jahren reichen, sind auch viele Arbeiten auf Papier zu sehen, die beweisen, dass Peter Pálffy Teil der künstlerischen Avantgarde des 20. Jahrhunderts gewesen war.

www.hieke-art.com

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