ART LUNCH MÜNCHEN
Mit den beiden Formaten „Ladies Art Lunch“ und „Gentlemen Art Lunch“ gründete die Münchner Kunsthistorikerin und Art Consulterin Sonja Lechner ein Netzwerk, das jeweils Frauen und Männer, Sammler und Unternehmer in einem informellen Rahmen mit Künstlern und Experten der Kunstszene zusammenbringt. Aus Anlass des zehnjährigen Jubiläums dieser Formate finden sie Anfang April erstmals gemeinsam statt. PARNASS durfte wieder die Medienpartnerschaft übernehmen.
Sonja Lechner weiß wie man Menschen zusammenbringt. Sie tut das seit vielen Jahren mit ihrem Ladies Art Lunch, der 2014 erstmals stattfand und mit dem Pendant, dem Gentlemen Art Lunch, den sie zwei Jahre später ins Leben rief. Waren die bisherigen Art-Lunch Events stets in einem Museum verortet so stand diesmal das Restaurant Tantris im Mittelpunkt. Und das nicht nur weil Sonja Lechner selbst biografische Erinnerungen damit verbindet, sondern weil das Tantris selbst eine Architekturikone der 1970er-Jahre in München ist.
Das freistehende markante Gebäude in der Schwabinger Johann-Fichte-Straße wurde als wichtiges Zeugnis der Nachkriegsarchitektur in München daher auch in die Denkmalschutzliste aufgenommen. Gegründet wurde das Tantris von dem Bauunternehmer Fritz Eichbauer, der, inspiriert von vielen Reisen, seine Vorstellung eines Gourmet-Restaurant in die Tat umsetzte. Mit dem Entwurf betraute er den Schweizer Architekten und Designers Justus Dahinden. Dass Justus Dahinden auch eine Reihe von Kirchen baute, lässt sich auch an der Architektur des Tantris ablesen. Es wirkt wie eine Mischung aus Kirchenschiff und Tempelbau mit der sich steil erhebenden Dachfirst. Im Inneren dominieren die Farben Schwarz, Rot und vor allem Orange, bis hin zu den Kacheln in der technisch modernst ausgestatteten Küche und dem sommerliche Blumenschmuck. Ergänzt wird die Architektur und das Interior-Design durch die Fabelwesen des Schweizer Künstlers Bruno Weber, die einem bereits am Eingang empfangen. Damit wurde Anfang der 1970er-Jahre nicht nur Architekturgeschichte in München geschrieben sondern auch die Grundlage für 50 Jahre Spitzenküche gelegt. Das Tantris wurde mit seinen Koch-Berühmtheiten Witzigmann, Winkler und Haas zur Erfolgsgeschichte und ist bis heute in Familienbesitz und wird in der Nachfolge von Fritz Eichbauer von seinem Sohn Felix und dessen Frau, der Architektin Sabine Eichbauer geführt.
Sie leitete mit ihrem Partner StudioSOKO Architektur auch den Umbau des Restaurant. Sie leitete mit ihrem Partner StudioSOKO Architektur auch den Umbau des Restaurant. Es wurden wie sie beim Rundgang nach dem Essen erzählt Abläufe in der Küche geändert,die zunächst nichts mit dem Design zu tun hatten, sondern für den Energie-und Arbeitsfluss dringend nötig waren. Die Bar hat an Platz gewonnen und rücken die ikonischen Wandlampen von Verner Panton in den Fokus, die Treppe wurde zurück an ihren ursprünglichen Ort versetzt und das gläserne Weinflaschenlager befindet sich jetzt gut sichtbar mitten im Raum. Behutsam wurde in den 70er-Jahre Bau eingegriffen und der originale Designentwurf beibehalten. Es wurde eine Champagner-Bar. Das Tantris, versteht sich nun so Sabine Eichbauer als Maison Culinaire, die das Fine-dining-Restaurant Tantris und das neue À-la-carte-Restaurant Tantris DNA und die Tantris Bar vereint.
Im Außenbereich wurde mitten in der Stadt ein japanisch anmutender Gartensalon geschaffen, in dem auch der Empfang und die Begrüßung des Art-Lunch stattfand. Verantwortlich für die Küche ist der junge Küchenchef Benjamin Chmura, der auf Anhieb zwei Michelinsterne erkochte und uns Gäste von Sonja Lechner auch mit einem sommerlichen Drei-Gang Menü zu Mittag verwöhnte. Und diese behutsame und gelungen „Neufassung“ die das Tantris modernisiert hat und somit seine Geschichte und Architektur in die Gegenwart fortschreiben kann, hat sich gelohnt. 2023 erhielt das Restaurant den Fassadenpreis der Landeshauptstadt München 2023 sowie den Denkmalpreis 2023 der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, verkündet Sabine Eichbauer nicht mit großer Freude während des Art-Lunch.
So gelang es Sonja Lechner einmal mehr Kunst, Kulinarik mit einem gesellschaftliche Austausch und der Möglichkeit zum Netzwerken zu verbinden. Bereits eingangs erwähnte sie einige Partnerschaften und Kooperationen, die durch ihre Art-Lunches entstanden sind. Einmal mehr waren auch die langjährigen Sponsoren wieder an Bord von Josef Eder, Geschäftsführer von Premium Cars Rosenheim bis Daniel Stühler, Luxury Relationship Manager Perrier-Jouët und Petra Winter, Herausgeberin von Madame, dem zweiten Medienpartner des Art-Lunch.
Traditionellerweise gibt es bei jedem Art-Lunch auch einen Impulsvortrag von Sonja Lechner, darin verbindet sie Themen der Zeit mit ihren eigenen Wahrnehmungen und Erfahrungen und richtet diesmal einen Appell für eine „Empathie Economy“ für gegenseitiger Wertschätzung in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit – sei es in Kooperationen aber auch gegenüber den Mitarbeiter:innen selbst. Diese Wertschätzung ist, so ist Sonja Lechner überzeigt, letztlich ein Garant für einen nachhaltigen Erfolg. Denn „Profit um jeden Preis wird langfristig keinen Profit mehr generieren.“, und belegt dies mit aktuellen Studien etwa von der Harvard University sowie mit den Erfahrungen aus der Pandemie. Daher glaubt sie auch an die Kraft von Netzwerken. „Ob beim Ladies Art Lunch oder beim Gentlemen Art Lunch – es reicht oft eine Sammlerin, ein Sammler der sich engagiert und schon entsteht eine Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit – ob für ein brisantes gesellschaftliches Thema oder für das Werk einer Künstlerin, oder eines Künslers."
Viele Gäste waren zum wiederholten Mal bei den Art Lunches dabei von Bernhard Maaz, Direktor Pinakotheken, Angelika Nollert, Direktorin Neue Sammlung, Roger Diederen, Direktor Kunsthalle München,Juana Schwan, Direktorin Messe Highlights, Laura Schieferle, Leiterin Kunstareal, München, Unternehmer wie etwa Fritz Esterer (WTS), Wolfgang Schnell (Dr. Schnell Chemie), Marisa Steegmüller (Flötzinger Bräu), Dirk Ippen Verlagsgruppe Münchner Merkur), über die Politik wie etwa Georg Eisenreich (Bayerischer Justizminister) und Josef Schmid (ehemal. Münchner Bürgermeister),Schauspielerin Ulrike Kriener,, die Sammler Gabriele und Ulrich Neumaier uvam.
www.dr-sonja-lechner.de
tantris.de