FROM SPARK TO FLAME
Der Schriftzug von Lawrence Weiner, am Stand der Galerie Hubert Winter, könnte nicht passender sein für die neue Wiener Messe. Spark Art Fair eröffnete heute, Donnerstag 24. Juni und präsentiert sich als frische Messe mit einem guten Standkonzept und Soloständen der Galerien in hoher Qualität. Ein interessantes Messekonzept mit Zukunftspotenzial.
In einer Zeit der Veränderung, kann man Stärke zeigen", so Initiator und Direktor der Spark Art Fair Renger van den Heuvel bei der Pressekonferenz. Der ehemalige Geschäftsführer der viennacontemporary und setzt dabei ausschließlich auf Solopräsentationen. Diese Form so erzählte er im PARNASS Interview, habe er ganz bewusst gewählt. Es sollen die Künstler*innen und ihre Werke im Mittelpunkt stehen. Ein Konzept, dass er auch in Zukunft weiterführen will und sieht die SPARK Art Fair als Plattform für die Produktion exklusiver Einzelpräsentationen mit hoher Qualität, zudem sollen die Gegenwartskünstler*innen auch mit neuen Arbeiten präsentiert werden. Damit, so Renger van den Heuvel stelle er auch die Rolle der Galerien als Förderer und Entwickler in den Fokus – und zugleich ermöglicht das Format eine vertiefende Auseinandersetzung.
Bereits in diesem Jahr punkteten einige Galerien mit Werken, die von den Künstler*innen eigens für die Messe produziert wurden. Der innovative Standbau bespielt die historischen Hallenarchitektur mit nach vorne hin offenen stets gleich großen Kojen. Ein ebenso demokratisches wie spannendes Konzept, das junge Galerien auf denselben Level hebt, wie etablierte und auch zeigt, wie unterschiedlich dennoch die Kojen durch die künstlerische Bespielung und Hängung wirken. Die Standpreise sind moderat und ermöglichen den Galerien auch diese Solopräsentationen, für junge Galerien, gab es zudem Förderungen durch die Stadt Wien.Auch für die kommenden Ausgaben sollen die Preise leistbar bleiben. Für die Besucher*innen sind die Solostände allemal ein Gewinn, ebenso wie die Mischung aus Positionen des 20. Jahrhunderts, Postwar-Kunst, neben etablierten Stars der Szene, bis hin zu zeitgenössischen Künstler*innen der jungen Generation.SPARK Art Fair ist es gelungen bereits eine große Anzahl der etablierten österreichischen Galerien für die Messe zu gewinnen, und auch einige internationale Galeristen unter anderem aus Den Haag, Porto, Warschau, Prag, Berlin, Bukarest und Bratislava. Einige mehr waren angesagt. Doch noch ist es pandemie-bedingt kein Sommer wie damals. Insgesamt nehmen 59 Galerien teil. Darüber hinaus präsentiert die Messe mit „Perspectives“, kuratiert von Tevž Logar, „Utopia: Post-War“ kuratiert von Sabine Breitwieser und „Interfaces-Contemporary Media und Digital Art, Kuratorin Marlies Wirth drei thematische Spezial-Sektionen. Ein stimmiges Gesamtpaket dass, so hofft man, Potenzial hat, sich in der Messelandschaft zu etablieren.
Die Galerien hätten erkannt, dass sie nicht notwendiger Weise eine Vielzahl von internationalen Messeauftritten benötigen, um ihr Sammlerpublikum zu erreichen. Sie setzen zunehmend auf kleinere, spezialisierte Formate. Am ersten Tag traf sich zunächst einmal die Szene, die Stimmung und das Feedback unter den Aussteller*innen und Besucher*innen war gut. Der Start ist gelungen. Im nächsten Jahr wird die Messe im März stattfinden kündigte Renger van den Heuvel an. Mit einem zweiten Messeformat sei man im Herbst in Verhandlung, ob es sich dabei um die viennacontemporary handelt, die ihren Auftritt für 2021 noch bekannt geben wird, sagte er bei der Pressekonferenz nicht explizit. Die Zukunft und das künftige Profil der viennacontemporary hängt von vielen Faktoren ab, nicht zuletzt von der Unterstützung durch die Galerien – und die scheinen sich mit dem neuen Format der SPARK Art Fair gerade anzufreunden.