Ausstellung von Richard Hoeck und John Miller im Magazin 4

„Last Words“

Im Dezember eröffnete die Ausstellung „Last Words“ von Richard Hoeck und John Miller im Magazin 4 in Bregenz, das zum Ort der Uraufführung für die gleichnamige Gemeinschaftsproduktion wird.


Die Videoarbeit, die während der Ausstellungsdauer prozesshaft erweitert wird, hat das übergreifende Thema „Entropie der Existenz“ zum Inhalt. Bei der zweiten Videoinstallation, die im Rahmen der Ausstellung gezeigt wird, handelt es sich um „Mannequin Death“. Lebensgroße realistische Schaufensterpuppen, die sich auf einem Felsplateau befinden, stürzen in dem 2015 produzierten und in die Sammlung des Kunsthauses Bregenz aufgenommenen Film in die Tiefe. Sie verweisen damit direkt auf die Zerstörung und Gewalt in einer modernen Gesellschaft.

Der Kulturservice der Landeshauptstadt Bregenz lädt die beiden Künstler Richard Hoeck und John Miller ins Magazin 4 ein. In ihrer Ausstellung „Last Words“, die vom 5. Dezember 2023 bis zum 19. April 2024 zu sehen ist, setzen sie sich mit der Ordnung sozialer Systeme sowie deren Unordnung auseinander. Die Phantasie von Moral und Unmoral, Begrifflichkeiten wie soziale Integrität, Anpassung, Kontrolle, Scham und Exzess bilden die Basis für das Verständnis der komplexen Arbeiten der Künstler Richard Hoeck und John Miller.

Anhand von durchdachten und exakt durchkomponierten Video-Arbeiten zu gesellschaftlich-existenziellen Themen werfen die Künstler einen sehr zeitgenössischen Blick auf unser Tun und Handeln. Das Magazin 4 wird zum Ort der Premiere für die neueste Gemeinschaftsproduktion der beiden Künstler. Uraufgeführt wird mit „Last Words“ ein Film, der im Rahmen der Ausstellung prozesshaft erweitert wird. „Das übergreifende Thema von ‚Last Words‘ ist die Entropie der Existenz. Auch wenn man lebt und voller Vitalität ist, befindet man sich auf dem Weg zur Nichtexistenz“, so Richard Hoeck. 

Der österreichische Künstler hat sich in den vergangenen Jahren verstärkt mit dem sich verändernden Verhältnis zwischen Haptik und Optik, zwischen Körper und Bild beschäftigt. In langjährigen Kooperationen mit John Miller wird die inhärente Materialität von Schaufenster­puppen verwendet, um Körper, Oberflächen und Transformationen zu erforschen, die durch die zunehmende Verdrängung unseres Lebens im digitalen Raum stattfinden.

© Landeshauptstadt Bregenz

Die Videoarbeit „Mannequin Death“, die bei der Ausstellung gezeigt wird, ist ein weiteres gemeinsames Werk der beiden Künstler. Zu beobachten sind in Designermode gekleidete Schaufensterpuppen, die sich auf einem Felsplateau einer beliebten Tiroler Kletterwand befinden. Ein Plastikarm ragt plötzlich ins Bild und stößt sie in die Tiefe. Sie zerschellen an der Felswand. Die durch den Fall auseinanderbrechenden Schaufensterpuppen wurden fotografiert und als Bilderserie mit dem Titel „Sex Appeal of the Inorganic“ präsentiert. Ein Werk daraus, „Apparatus“ (2015 – 2023), ist bei der Ausstellung ebenfalls zu sehen.

Am 23. Februar 2024 findet ein Gespräch zur Ausstellung mit Richard Hoeck und John Miller im Rahmen der STAGE Bregenz, zeitgenössische Messe für Kunst und Design, gemeinsam mit Gerald Matt statt. Anschließend lädt der Kulturservice zu einer musikalischen Performance von Philipp Quehenberger (Keyboard & Electronics) ins Magazin 4 ein.

© Landeshauptstadt Bregenz

Richard Hoeck (geboren 1965, Hall in Tirol, Österreich) ist ein in Wien lebender Konzeptkünstler, der in den Bereichen Installation, Skulptur, Performance, Fotografie und Video arbeitet. Er hat zahlreiche Ausstellungen in seinem Heimatland und im Ausland präsentiert: Kunsthalle Wien, MAK, Belvedere, Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig (MUMOK), Wiener Secession, Galerie für Zeitgenössische Kunst (Leipzig, DE), Kunst-Werke Berlin - KW Institute for Contemporary Art, Berlin (DE), Kunsthaus Zürich (CH), Stedelijk Van Abbemuseum, Eindhoven (NLD), Mamco, Musée d'Art Moderne et Contemporaine, Genf (CH), Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach (DE), METRO Pictures, New York (US), Meliksetian MB Briggs, Los Angeles (US), Contemporary Art Museum Houston (US).

Zu seinen Publikationen gehören „More alive than those who made them“ (herausgegeben von der University of Chicago Press / WhiteWalls, Inc, Richard Hoeck / John Miller, Text von Bob Nickas, 2015) sowie „White Studies“ (herausgegeben von der Kunsthalle Wien, anlässlich der Ausstellung „White Studies“, 19.6.1988 – 17.9.1998, Kunsthalle Wien, Richard Hoeck / John Miller, 1998).

John Miller (geboren 1954, Cleveland, Ohio) ist ein in New York und Berlin lebender Künstler und Autor. Miller hatte retrospektive Ausstellungen im La Magasin in Grenoble, im Kunstverein in Hamburg, in der Kunsthalle Zürich, im ICA Miami, im Museum im Bellpark, Kriens, Schweiz, und im Schinkel Pavillon in Berlin. Er ist Professor für Berufspraxis im Fachbereich Kunstgeschichte des Barnard College.

Zu seinen Publikationen gehören „Mike Kelley: Educational Complex“ (Afterall Books, 2015), „The Ruin of Exchange: Selected Writings, und The Price Club: Selected Writings“ (1977 – 1998) (beide JRP-Ringier und die Reihe Positionen des Konsortiums) sowie „Reconstructing a Public Sphere“ (Walther König Verlag, 2018).

Ausstellung „Last Words“ von Richard Hoeck und John Miller

Magazin 4, Bergmannstraße 6, Bregenz
Eröffnung: 1. Dezember 2023, 18 Uhr
Dauer der Ausstellung: 5. Dezember 2023 bis 19. April 2024

Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag, 10 bis 17 Uhr

Kuratorin: Judith Reichart

Ausstellungsmanagement: Julia Hagspiel

Eine Ausstellung des Kulturservice der Landeshauptstadt Bregenz

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