Zwei Buchtipps – zum Selberlesen oder zum Verschenken!

PARNASS Redaktion

Loquaiplatz , 1060 Wien
Österreich

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Beide Buchtipps haben mit dem Reisen zu tun, „Sehnsucht Ferne“ das Katalogbuch zur gleichnamigen Ausstellung in der Schallaburg und „Hotel Paradiso“ ein Reiseführer der anderen Art.


Hotel Paradiso | Matthias Dusini

„Hotel Paradiso“ geschrieben vom Kunstkritiker und FALTER Feuilleton-Chef Matthias Dusini stellt 13 Orte in Mitteleuropa vor, die – klimafreundlich – mit der Bahn zu erreichen sind. Von Norditalien über die italienische Schweiz über Südtirol und Ostösterreich bis nach Tschechien beschreibt Dusini besondere Orte und interessiert sich dabei nicht nur für die Sehenswürdigkeiten. Titelgebend war das Hotel Paradiso – bekannt aus Büchern und Filmen im Hochgebirge des Martelltals, erbaut in den 1930er-Jahren und heute eine Ruine. Es lieferte, so Dusini in seinem Vorwort, die Anregung, „Orte zu finden, die ihre Geschichte erst auf den zweiten Blick freigeben.“ Die Auswahl der Reiseziele Dusinis reicht von Turin, über den Lago Maggiore, bis ins Burgenland oder ins tschechische Zlín. Dusini besucht Kommunen, Schlösser, Refugien von Kunstsammler*innen, den ehemaligen mondänen Skiort Semmering, in dessen Hotelruinen wieder neues Leben entsteht oder Friedensreich Hundertwassers Waldhäuschen im Waldviertel. Die Essays liefern aus dem subjektiven Blickwinkel des Autor Hintergrundinformationen abseits des touristischen Marketings und ermöglichen eine Reise durch die Zeit, die Lust zum Lesen und „Nachreisen“ macht.

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Sehnsucht Ferne | Schallaburg

Ein paar hundert Jahre ist es her, dass die Europäer zu großen Entdeckungsfahrten aufbrachen, um sich die Welt untertan zu machen. Zunächst per Segelschiff oder zu Lande, bis die aufkommende Industrialisierung das Reisen mittels Zug und Dampfschiff erleichterte und sich in der Folge auch der Tourismus entwickelte. Bis heute ist das Thema Reise verbunden mit fernen Sehnsuchtslandschaften von romantischer Südsee, wildem Amerika, exotischem Asien und abenteuerlichem Australien – ein Bild, das schon lange nicht mehr der Realität entspricht. Auf der anderen Seite muss man sich fragen, wie gut man seine eigene Umgebung kennt. Denn oft gibt es auch hier viel Unbekanntes zu entdecken.

Mit „Sehnsucht Ferne“ ist dem Kuratorenteam der Schallaburg eine ganz besondere Ausstellung gelungen, die ergänzt wird durch ein reich gestaltetes Buch, das Einblicke in die verschiedenen Aspekte des Themas gibt und uns anhand der Originaltexte von Reisenden, von Pionierinnen wie Ida Pfeiffer oder dem Naturforscher Johann Natterer durch ein Kaleidoskop der Geschichten führt. Das Buch spricht jedoch auch brisante Themen an, etwa wie die Exponate und Objekte in den Bestand unserer Museen kamen und was wir eigentlich zurückgeben müssten oder die Frage nach den Bildern, die man sich damals und heute von anderen Kulturen und auch von heroischen Entdeckern und Expeditionen macht. Entsprechen diese Bilder der Wahrheit oder sind es tradierte Stereotypen? Darüber diskutieren in Dialogform Künstler*innen und Wissenschaftler*innen.

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