Kunstraum Niederösterreich

Herrengasse 13, 1010 Wien
Österreich

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Dienstag-Freitag: 11.00 - 19.00
Samstag: 11.00 - 15.00

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In den Monaten, die dem weltpolitisch schicksalshaften November 2020 vorausgehen – dem Monat, in dem sich Donald Trump seiner Wiederwahl stellen wird –, wird wahrscheinlich wenig explizit über das Wetter gesprochen werden. Die Affektgeladenheit der „politischen Großwetterlage“ ist ohne die technologischen Grundlagen unserer Zeit undenkbar. Die Metapher wie auch die Realität der Wolke, der Cloud, sind in unserem Alltag allgegenwärtig. Sie ist nicht nur der Ort, an dem Daten gelagert werden, sondern auch – mit Cloud-Computing, Cloud-Gaming oder Cloud-Streaming – der Ort, an den die zentralen Funktionen der Rechenleistung und lernende künstliche Intelligenzen migriert sind. Die Cloud ist kein Ordner zur Ablage, sondern unser Superhirn.

Die Metaphorik der Cloud lässt uns eine flüchtige Wolke imaginieren; unsere Daten werden zu Nullen und Einsen, die scheinbar immateriell vom Wind getragen über den Himmel ziehen. Real benötigen diese ephemer imaginierten Datenwolken Infrastrukturen, die einerseits von Privatfirmen betrieben (bzw. kontrolliert) werden und sich andererseits auf das reale Klima auswirken. Über Wolken, Wetter und Wettermetaphorik zu sprechen ist also gegenwärtig und in näherer Zukunft nicht nur das Thema unmotivierten Smalltalks. Die Ausstellung Stormy Weatherzeigt Arbeiten, die sich innerhalb eines Spannungsfelds zwischen scheinbar ephemerer Infrastruktur (Cloud) und konkreten realweltlichen Auswirkungen bewegen. Wie interagieren Künstler_innen mit dem nicht-menschlichen Gegenüber, der Cloud? Warum affizieren Datenmengen bzw. ihre Darstellung ihre Vermittlung? Wird die Metapher, werden die Realitäten der Cloud in ihrer künstlerischen Rezeption selbst zu Trägern von Affekten?

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