Ordnung : Unordnung

zs art Galerie

Westbahnstraße 27–29, 1070 Wien
Österreich

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MO - FR 11.00 bis 18.30 Uhr
SA nach Vereinbarung

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Wenn man davon ausgeht, dass Kreativität "Abweichen von der Norm ist", dann beinhaltet diese These schon eine weitere – nämlich: erst das Unterbrechen einer Ordnung gibt dem Werk Spannung, Esprit. Ordnung, bloß der Ordnung wegen, ist fad. Erst wenn Unvorhersehbares den Rhythmus der Ordnung unterbricht, wird die Ordnung interessant.

Der komplementäre Weg, Chaos zu schaffen, um sich von Anfang an im kreativen Bereich zu bewegen, führt unweigerlich zu Ordnungsprinzipien. So birgt selbst das am meisten ordnungsfreie Werk, wenn auch nicht offensichtlich, doch eine Ordnung, eine Struktur, ein Konzept. Das Spannungsfeld zwischen Ordnung und Unordnung begründet sich in dem Reiz von Harmonien. Harmonie ist in der Evolution – die nach Symmetrie strebt, sie jedoch nie vollendet, sondern stets um Nuancen abweicht – die treibende Kraft. Wie auch im, aus dem der totalen Unordnung entsprungenen, Universum.

Marie-France Goerens schöpft ihre Konzeptkunst aus geordneten Parametern, um möglichst nonkonformistische Ergebnisse zu erzielen.

Den geradezu gegensätzlichen Standpunkt nimmt Viktor Hulik mit seinen Werkzyklen ein. Er konstruiert aus gleichen geometrischen Formen (wie Kreis, Quadrat oder Dreieck) seine Wandobjekte, dessen Teile allerdings mehrheitlich verdrehbar sind. Dadurch bricht er das rhythmische Muster und schafft paradoxe individuelle Unordnungen.

Indem Jesse Willems Fragmente geometrischer Flächen zueinander komponiert, vermitteln seine Werke Ordnung wie Unordnung zugleich.

Was alle drei Positionen eint, ist die Harmonie, die im bewussten Zerstören von Ordnung entstand.

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