Nikolaus Korab | Ulrich Plieschnig

Nikolaus Korab, Das letzte Licht, 03, 2019, Silbergelatin, Print, 100 x 80cm, Ulrich Plieschnig, 2019, delightful adventure, Öl, Leinen, 115 x 155 cm

Galerie Ulrike Hrobsky

Grünangergasse 6, 1010 Wien
Österreich

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Mittwoch - Freitag 13 - 18 Uhr

Samstag 11-15 Uhr

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LICHT UND FARBE

Nikolaus Korabs Arbeiten sind gekennzeichnet vom Bestreben, eine Abkehr von der abbildenden Funktion und dem erzählenden Charakter der Fotografie zu erreichen. Sein wesentliches Anliegen ist es, autonome Bilder nach formalen und visuellen Kriterien mit emotionalem Gehalt und sinnlicher Erlebnishaftigkeit zu schaffen. Das Licht als solches wird zum Thema seiner Arbeit gemacht. Damit schafft er eine starke Wechselwirkung von linearer Dynamik und räumlicher Tiefe, welche den Blick fesselt und im Bild herumführt. In der hier präsentierten Serie setzt sich der Fotokünstler Nikolaus Korab mit der Wirkung des Elements Licht auseinander, wobei ihm der Zustand der Nacht als Rahmen für dessen Darstellung dient. Das Licht, das von erleuchteten Fenstern oder verborgenen Straßenbeleuchtungskörpern ausgeht, läßt nur kleine Teile des Bildmotives erkennen, wodurch die Bereiche der tiefen Grautöne bis zum reinen Schwarz verstärkt werden. Mit den Mitteln dieser stark reduzierten Beleuchtung wird eine Räumlichkeit erzeugt, die eine annähernd plastische Wirkung erreicht. Die ganz eigene Poesie, die diese Bilder auszeichnet, ist nicht zuletzt jener Stadt zu verdanken, in der sie entstanden sind – es bleibt dem Betrachter überlassen, diese zu erraten. Die analogen Schwarzweißfotografien wurden mit einer Großbildkamera, Negativformat 4x5 inch aufgenommen, die Silbergelatineprints vom Künstler in der eingenen Dunkelkammer hergestellt. Zur Ausstellung erscheint die Publikation Nachts, mit Texten von Ernst Nowak und Günther Oberhollenzer, im Verlag Schlebrügge Editor.

Ulrich Plieschnig, welcher 1959 in Klagenfurt geboren wurde und im Kärntner Gurktal kaufgewachsen ist, sieht die Natur - die seit Kindheitstagen an wie ein Weggefährte für ihn war - als seine größte Inspirationsquelle. Die vielschichtigen Arbeiten sind somit eine abstrakte Übersetzung seiner Berührung mit der Landschaft. Durch das Empfundene und Erfahrene seiner Wahrnehmung erschafft er eine neue Welt, die ebenso berührt wie die Natur selbst. Verdünnte Ölfarbe wird in großflächigen Schichten geschüttet, wodurch sich eine Vielzahl neuer Möglichkeiten bildet. Zunächst überlässt er die Farbe sich selbst und folgt daraufhin durch Drehen und Kippen des Mediums dem Prinzip des „gesteuerten Zufalls“. Die ständige Bewegung, die man auch mit dem stetigen Wandel der Zeit in Verbindung setzen kann, spielt in seiner Arbeit also eine essenzielle Rolle. Die reduzierte Farbpalette aus Indigo, Ocker, Blau, Grau und Weiß verleihen Plieschnigs Werken eine ruhige und harmonische Anmutung. Mit Orange wird häufig ein Akzent gesetzt, der den stillen Farblandschaften zusätzliches Leben einhaucht. Plieschnigs Bilder sind eine Erzählung „vom Dialog zwischen einer äußeren und inneren Wirklichkeit und der Suche nach einer adäquaten Form der Darstellung und der Bemühung der gesehenen Wirklichkeit ihre Essenz abzuringen, das Wesen der Malerei an sich zu erforschen. Er entwirft eine abstrakte Partitur auf der Leinwand, die im besten Fall den BetrachterInnen bekannt vorkommt, indem sie in der Überlagerung von Farbe und Struktur räumliche Assoziationen evoziert.“
(Silvie Aigner)
 

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