Marianne Lang - Die Vermessung der Leere

Die Natur ist ein ominöses Rätsel, welches der Mensch permanent zu interpretieren und zu zähmen versucht. Natürlich ist sie etwas Schönes, etwas, das Menschen lebensnotwendig brauchen. Sie ist aber auch etwas Fremdartiges, das uns erschreckend schnell gefährlich wird, sobald wir ihre Gewalt und ihre Unberechenbarkeit unterschätzen. Aufgrund ihrer Komplexität und Größe ist sie etwas, was wir weder verstehen noch erkennen können, obwohl wir haargenau wissen, dass sie allgegenwärtig ist – wie ein blinder Fleck im Unbewusstsein, oder wie eine unerforschte, weiße Stelle auf einer alten Seekarte. Noch besser wäre wohl der Vergleich mit einem schwarzen Loch, das man in den Weiten des Weltalls zwar nicht sehen, sehr wohl aber mittels Indikatoren aufspüren und nachweisen kann. Letzteren Weg beschreitet die Künstlerin Marianne Lang, indem sie die entstandene Leere konsequent vermisst. In all ihren Arbeiten bedient sie sich einer Fülle an Analogien und Gegenüberstellungen, die sich seltsamerweise unerwartet bekannt anfühlen.