Landesgalerie Niederösterreich

Franz-Zeller-Platz 3, 3500 Krems
Österreich

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bin ich ein bild?

Die Einzelpräsentation im dritten Obergeschoß der Landesgalerie Niederösterreich ist Heinz Cibulka gewidmet und steht im Dialog zur Ausstellung Sehnsuchtsräume.

Ein Teilvorlass des Künstlers befindet sich in den Landessammlungen Niederösterreich. Der Künstler sucht nach der Kraft des „Nichtbesonderen“, nach dem poetischen Potenzial des „Normalen“ und „Zufälligen“ und findet dies immer wieder in seiner unmittelbaren Umgebung: der ländlichen Kultur Niederösterreichs – seine Wahlheimat seit rund fünfzig Jahren. „Für mich ist das Arbeiten mit Fotografien eine Möglichkeit, dichterisch tätig zu sein“, sagt Cibulka. Ab Mitte der 1970er Jahre entstehen zahlreiche Serien von „Bildgedichten“ (bestehend aus jeweils vier Aufnahmen), ehe er sich ab Mitte der 1990er Jahre auf digitale Bildcollagen konzentriert.

In den zu sehenden Fotozyklen zeigt Cibulka Kulturlandschaften wie das Weinviertel, das südliche Wiener Becken oder den Donauraum und spürt den Menschen und ihrem Leben nach, der Kultur und Tradition, den ländlichen Berufen und religiösen Riten – alltäglichen, vielleicht banalen Dingen ebenso wie zentralen Ereignissen. Die persönliche Spurensuche ist immer auch eine Reflexion über das Leben an sich, über das Werden und Vergehen, über Liebe und Sexualität, Geburt und Tod. Cibulkas frühe Bildgedichte der 1970er Jahre setzen dabei zu einer Zeit ein, als das Landleben – nach Jahrzehnten der Diskreditierung – im Kontext einer breiten ökologischen Bewegung wieder neu entdeckt und positiv besetzt wurde. Doch auch ganz aktuelle, erst in den letzten Jahren entstandene Arbeiten direkt aus dem Atelier des Künstlers werden zu sehen sein.

Das eindrucksvolle Werk Geschichtetes Gedicht (2000) ist der Versuch, auf vier digitalen Bildcollagen einen visuellen Einblick in die österreichischer Kultur- und Geistesgeschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu geben. Getragen von Texten von Hanno Millesi werden in den vier Themen „Körper“, „Material“, „Mythos“ und „Wissenschaft“ herausragende Künstler/innen und Wissenschaftler/innen vorgestellt. Die Arbeit wurde von Wolfgang Denk beauftragt und war über viele Jahre im Landesmuseum in St. Pölten zu sehen. Sie wird in einer ganz neuen, überarbeiteten Form präsentiert.

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