Dame mit Fächer. Gustav Klimts letzte Werke

Oberes Belvedere

Prinz Eugen Straße 27, 1030 Wien
Österreich

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Kurz nach Gustav Klimts Tod 1918 entstand im Atelier des Künstlers eine Fotografie – abgebildet sind zwei Gemälde auf je einer Staffelei: Dame mit Fächer und das unvollendete Werk Die Braut. Während Die Braut schon länger als Leihgabe im Belvedere zu sehen ist, kommt nun mit dem Damenporträt ein wichtiges Bild für die Gesamtpräsentation von Gustav Klimts Lebenswerk nach Wien. Das Belvedere zeigt eine faszinierende Schau zur letzten großen Schaffensphase der Wiener Ikone. Dame mit Fächer war das letzte Bild, an dem Klimt im Laufe des Jahres 1917 arbeitete – bis auf wenige Details konnte er es noch fertigstellen. Während auf den meisten seiner Porträts Damen der Gesellschaft abgebildet sind, hat Klimt hier wahrscheinlich ein unbekanntes Modell gemalt. Das Motiv ist die Variation eines seiner Lieblingsthemen: der „schönen Wienerin“. Das verführerische Spiel der unbekannten Frau – vermutlich eine Tänzerin – wirkt selbstbewusst und souverän. Mit erhobenem Kopf, entblößter Schulter und nackter, vom Fächer verdeckter Brust blickt sie den Betrachter_innen entgegen. Bislang war Dame mit Fächer in Wien nur ein einziges Mal ausgestellt: vor über hundert Jahren in der Kunstschau 1920. Zeitweilig befand sich das Bild in der Sammlung Rudolf Leopolds. Es wurde 1981 in Tokio und 1992 in Krakau öffentlich gezeigt. Nun kehrt das Gemälde nach Wien zurück. Im Oberen Belvedere wird es im Rahmen einer zweiteiligen Sonderausstellung präsentiert. Der erste Teil der Schau zeigt Dame mit Fächer im Kontext der späten, unvollendeten Werke von Gustav Klimt. Zu sehen sind unter anderem die Gemälde Die Braut, Amalie Zuckerkandl, Adam und Eva oder Dame in Weiß. Ab Oktober wird die Ausstellung adaptiert und um eine weitere Komponente ergänzt: Das neue Kapitel beleuchtet Klimts Affinität zu ostasiatischen Kunststilen und zeigt auf, wie sich diese im Werk widerspiegeln. Dame mit Fächer. Gustav Klimts letzte Werke macht den Aufbruch des Malers in eine neue Schaffensphase kurz vor seinem Tod nachvollziehbar.

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