BARBARA KAPUSTA | "Union"

JesuitenFoyer

Bäckerstraße 18, 1010 Wien
Österreich

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Ab Freitag, den 5. Februar 2021 sind ausgewählte Arbeiten von Barbara Kapusta unter dem Titel „Union“ im JesuitenFoyer in der Bäckerstraße 18, 1010 Wien zu sehen. Aufgrund der Architektur des JesuitenFoyers ist die Einzelausstellung der Msgr. Otto Mauer Preisträgerin 2020, Barbara Kapusta, der Öffentlichkeit zugänglich. „Union“ kann bei einem Spaziergang durch die Wiener Innenstadt über die Schaufensterfront besichtigt werden.


BARBARA KAPUSTA

Das zentrale Element in Barbara Kapustas (*1983, Niederösterreich) Objekten, Filmen, Videoinstallationen und textbasierten Arbeiten ist die Verbindung des Körpers mit Materialität und Sprache. „Ich spreche in meinen Filmen und Videoinstallationen, Performances und objekt- und textbezogenen Arbeiten über Utopien von Gemeinschaft, von Körpern und Figuren. Utopien, die gleichzeitig meiner Fiktion als auch unserer Realität entspringen. Dabei geht es mir um die Frage, wie Fiktion eine Gegenwelt, im Sinne von Gesellschaftsentwürfen initiieren kann.“ Barbara Kapusta

Wenn Barbara Kapusta über Fiktion als ästhetisches Handlungspotential spricht, bezieht sie sich unter anderem auf Werke von Theoretikerinnen und Poetinnen wie zum Beispiel Ursula K LeGuins Roman „The Disspossessed“ oder Sophie Lewis Buch „Full Surrogacy Now: Feminism against Family“ (Verso, 2019). Lewis formuliert darin einen Aufruf zur Abschaffung der Familie und die Frage nach alternativen Lebensmodellen, die sich an solidarischen Konzepten von Verwandtschaft, Supportstrukturen und Fürsorge orientieren.

DIE AUSSTELLUNG UNION

Zu sehen sind Arbeiten, die in den Jahren 2018 bis 2020 entstanden sind. So sind u.a. Teile der beiden Installationen „Dangerous Bodies“ (2019) und „The Giant“ (2018) zu sehen.

Barbara Kapusta hat „Dangerous Bodies“ 2019 für den Kunstraum London konzipiert. Es treffen verschiedene Charaktere einer technohumanen Gegenwart aufeinander. Sie sind multipel, partiell, leer und sich kontinuierlich faltend. Hier thematisiert die Künstlerin die Materialität von Körpern und Geschlecht, ihre Geschichte des Werdens und ihre Vielfalt. Dabei kommt sie zum Schluss: „Gefährliche Körper sind Körper, die sich verwandeln bis sie schmerzen.“

Ebenfalls gezeigt werden ausgewählte Arbeiten, die für die Installation „The Giant“ entstanden sind und 2018 in der Galerie Gianni Manhattan in Wien zu sehen waren. Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht der sich transformierende Körper. Im Raum stehende und an der Wand fixierte Sprechblasen geben Fragmente jener Rede wider, die von einem riesenhaften, in seiner Körperlichkeit nicht eindeutigen Wesen artikuliert wird. Es repräsentiert ein „Ich“ und ein „Wir“, das die Unentscheidbarkeit zum Prinzip erklärt, in dem es die Form verändert und das Geschlecht wechselt und die BetrachterInnen auffordert näherzutreten, es kennenzulernen und die eigene Angst zu überwinden.

Arbeiten wie „Come Closer“ (2018), „We make the place by playing“ (2018), „Player“ (2018) oder „Open Body“ (2020) komplettieren die Einzelpräsentation. B

arbara Kapustas Werke waren zuletzt im Rahmen von Einzel- und Gruppenausstellungen in folgenden Kunstinstitutionen und Galerien zu sehen: „The Leaking Bodies Series“, Gianni Manhattan, Wien (Solo, 2020), „Hypersurface”, Austrian Cultural Forum, London (2020). „Dangerous Bodies“, Kunstraum London (Solo, 2019), „Hysterical Mining“, Kunsthalle Wien (2019) im Rahmen der VIENNA BIENNALE 2019, „The Giant“, Gianni Manhattan, Wien (Solo, 2018), „We Make the Place by Playing”, VIS, Hamburg (Solo, 2018), „Our Earth is Their Moon, Our Moon is Their Earth” Significant Other, Prag (2018), „Empathic Creatures”, Ashley Berlin (Solo, 2018), „In Middens”, Gianni Manhattan, Wien (2017), „Instructions for Happiness”, KUP, Athen (2016), „Das Begreifen, and The Language of Things”, 21er Haus, Wien (2016), „The Promise of Total Automation”, Kunsthalle Wien (2016), „Dinge und Dialoge, Scriptings”, Berlin (2015), „Mouth As Is A Haunted House”, Beautiful Gallery, Chicago (2015), „Poesie“, mumok kino, Wien (2015). Barbara Kapusta lebt und arbeitet in Wien.

DAS JESUITENFOYER

Unter der künstlerischen Leitung von Gustav Schörghofer SJ präsentiert das JesuitenFoyer nach einer langjährigen Renovierungsphase seit September 2020 wieder zeitgenössische Ausstellungen. Jeweils eine der fünf Ausstellungen im Jahr ist der Trägerin bzw. des Trägers der Msgr. Otto Mauer Preises gewidmet.

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