Hannes Mlenek, Atelier © by the artist

Trotz Shut Down – Kunst wird produziert, ob in den städtischen Ateliers oder auf dem Land, wohin einige der Künstlerinnen und Künstler sich zurückgezogen haben. Wir haben sie um Einblicke aus den Ateliers gebeten.


Die Zeit, in der wir uns im Moment befinden, ist, glaube ich, überhaupt nur zu bewältigen, indem man sich mit seiner eigenen Arbeit intensiv beschäftigt.

 

 

Hannes Mlenek

Hannes Mlenek hat konsequent ein Werk entwickelt, das sowohl im Bereich des Gestisch-Expressiven anzusiedeln ist, als auch im Bereich des Figurativen, mit zuweilen bewussten Grenzüberschreitungen zur Abstraktion. Er stellt eine Malerei in den Mittelpunkt, die unmissverständlich vom Blickpunkt der Zeichnung aus gedacht ist.

Der Raum, auch als Realraum, spielt im Werk von Hannes Mlenek seit jeher eine große Rolle und so entwickelt er seine Malerei auch als Installation, ob als raumgliedernde Wand (Transforming Walls) oder gleich direkt in die Landschaft (Airfield Transboundary) oder als große Stelen, wie sie aktuell in seinem Atelier stehen. Sie stehen im Hauptraum seines Ateliers im Wiener Prater, wo der Künstler seit 2016 arbeitet. Entwickelt und gemalt hat er sie für einen Ausstellungsparcours, der sich vom Atelier in den Park der Praterateliers entwickelte. Sie manifestieren monumental seine Idee von Körperlichkeit und Parität der Geschlechter – und transformieren einmal mehr seine Malerei zum Objekt.

Mittlerweile sind auch die Werke seiner letzten beiden großen Ausstellungen wieder in das Prateratelier zurückgekommen, darunter auch die Zeichenhände, die bis Jahresanfang den Raum vor und im Museum Angerlehner dominierten.

Hannes Mlenek, Atelier © by the artist

Hannes Mlenek, Atelier © by the artist

Mit den Ausstellungen "Transforming Walls" in der Grenzkunsthalle Jennersdorf und "Der Erreger und der lange Weg des Kopffüsslers" im Museum Angerlehner bespielte Hannes Mlenek 2019 zwei überdimensionale Ausstellungsräume mit und schuf dafür jeweils große Installationen. Wir wollten von Hannes Mlenek wissen, was er aktuell macht?

Im grafischen und malerischen Bereich beschäftige ich mich gerade mit der Abstraktion ...

Hannes Mlenek

"2019 war ein produktives Jahr2 resümiert er. "Mit den Ausstellungen in der Grenzkunsthalle Jennersdorf, dem Museum Angerlehner in Thalheim bei Wels sowie in der Galerie Kunst & Handel in Graz und Messebeteiligungen im In- und Ausland hat sich für mich eine Phase der Aufarbeitung eingestellt. Es ist die Zeit für neue Ideen und Projekte, auch wenn es schwerfällt. Ein Beispiel wäre die Installation der "Zeichenhand" im öffentlichen Raum. Im grafischen und malerischen Bereich beschäftige ich mich gerade mit der Abstraktion, wie weit sich meine Linien in ein gegenstandsloses Bild einfügen lassen, unter dem Arbeitstitel "Die Linie sucht ihre Figur. Zu diesem Titel sind in letzter Zeit mehr als 20 klein- bis großformatige Arbeiten entstanden. Das Thema fand auch einen Niederschlag in einem Hotel in Prag und zwar in Form einer Teppichbodengestaltung von 700 Quadratmetern."

"Die Zeit, in der wir uns im Moment befinden, ist, glaube ich, überhaupt nur zu bewältigen, indem man sich mit seiner eigenen Arbeit intensiv beschäftigt. Ich befinde mich in der glücklichen Situation Mieter eines der Praterateliers zu sein. Dieses dient mir mit seinem umgebenden Park immer als Kraftplatz."

Hannes Mlenek, Atelier © by the artist

Hannes Mlenek, Atelier © by the artist


IMPRESSIONEN

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