PARNASS 03/2012
INhalt der Ausgabe
Sammlung
Die Vernetzung von Kunst und Wirtschaft hat verschiedene Facetten angenommen und ist ein fixer Bestandteil für viele Unternehmen geworden. Die Grundeinstellung eines Unternehmens, geht ja immer von der Führungsebene aus und so ist es nicht selbstverständlich, wenn bei einem Wechsel an der Spitze das kulturelle Engagement erhalten bleibt und weiter geführt wird..
EVN - Sammlung
Von Anfang an wurde ein fachkundiger Beirat bestimmt, der Ankaufsvorschläge unterbreitet und die Vorstände der EVN mit für sie fremder Kunst konfrontiert. Spannungsreiche Diskussionen sind durchaus gewünscht und die Auseinandersetzung mit der Kunstsammlung als Kommunikationsbasis bei den Mitarbeitern waren nur am Anfang irritierend. Somit fungiert die EVN sowohl als Sponsor als auch als Kunstvermittler.
Erste Group und ERSTE Stiftung
Wir haben sieben weitere beispielgebende Sammlungen herausgegriffen, die alle an einem Strang der Partnerschaft von Kunst und Wirtschaft ziehen, jeder vertritt dabei sein eigenes Modell. Die "Kontakt Kunstsammlung der Erste Group und ERSTE Stiftung" hat sich auf die Kunst von Ost- Zentral- und Südeuropa spezialisiert unter Einbeziehung von Film und Video. Aufgrund fehlender vernetzungs- und produktions fördernder Strukturen in diesen Ländern sind es die Ausstellungen der Erste Group, die dort als Nachrichten-, Informations- und Kommunikationsträger fungieren. Auch hier wird die inhaltliche Ausrichtung von einen internationalen Kunstbeirat bestimmt.
Herbert W. Liaunig
Wenn ein Sammler auch ein engagiertes Verhältnis zur zeitgenössischen Architektur hat, dann entsteht ein spektakulärer Museumsbau wie im Kärntner Neuhaus, wo Herbert W. Liaunig seine Privatsammlung öffentlich zugänglich gemacht hat. Was sich jetzt als Sammlung österreichischer Kunst ab 1950 präsentiert, zeigt seinen persönlichen Zugang, der ständig Neuerwerbungen miteinbezieht.Herbert W. Liaunig hat schon lange davor gesammelt und besitzt in seinem Schloss in Neuhaus eine wunderbare Sammlung an Barockgläsern, Miniaturen und eine atemberaubende Bibliothek. Sein wissender Zugang ist groß und auch deshalb faszinierend, weil es verschiedene Ebenen miteinbezieht.
Ernst Ploil - Diethard Leopold - Hans Peter Haselsteiner - Martin Lenikus
Den Wiener Anwalt und Sammler Ernst Ploil haben wir schon einmal als Wissenden unter Wissenden betitelt. Diesmal haben wir ihn mit Fragen des Psychologen und Psychotherapeuten Diethard Leopold konfrontiert. Es kam ein interessantes Gespräch heraus, das nicht nur auf einzelne Kunstwerke eingeht sondern auch auf den psychologischen Hintergrund des Sammlers. Als Sammler und Förderer zeitgenössischer Kunst sieht sich Hans Peter Haselsteiner, der privates Engagement ebenso wichtig hält wie öffentliche Förderung. Der Strabag-Chef strebt kein Museum an, sondern ist überzeugt, dass die Kunst heute für seine Mitarbeiter eine Bereicherung darstellt. Für Immobilienunternehmer und Kunstliebhaber Martin Lenikus führte die Unterstützung junger Künstler letztendlich zu seiner Sammlung.