Höhepunkte der Weihnachtsauktion im Kinsky
Klicken Sie sich durch unsere Höhepunkte der Weihnachtsauktion im Kinsky. Die 137. Auktion findet von 14. bis 17. Dezember 2021 statt. Mit dabei sind unter anderem Arbeiten von Matha Jungwirth und Werner Berg. Auch museale Jugendstil Stücke warten auf neue Besitzer.
14. Dezember 2021
Alte Meister, 15 Uhr
Gemälde des 19. Jahrhunderts, 16 Uhr
Hieronymus Boschs phantasievolle, anziehende und gleichzeitig abschreckende Wesen beeinflussten schon ab ihrer Entstehung im ausgehenden 15. und beginnenden 16. Jahrhundert die Künstlerschaft. Das nun angebotene Gemälde zeigt den Abstieg Christi in die Unterwelt („Höllenfahrt Christi“). Einzelne Elemente verweisen auf den Ideengeber Hieronymus Bosch, zum Beispiel das Mühlrad als Foltermaschine oder Teufel, welche den gequälten Speisen oder Getränke einflößen. Sie werden jedoch nicht nur malerisch, mit lockerem Duktus, sondern auch kompositorisch auf neue Weise inszeniert. Unter den Gemälden des 19. Jahrhunderts warten unter anderem Höhepunkte von Ferdinand Georg Waldmüller und Carl Spitzweg.
15. Dezember 2021
Jugendstil, 18 Uhr
Antiquitäten, 14 Uhr
Vor rund 25 Jahren versteigerte das im Kinsky bereits ein Pendant zur diesmal ausgelobten Uhr. Der Vorgänger wird heute in einem hervorragenden Museum in New York präsentiert. Die Uhr steht für schlechthin alles, das die frühen Arbeiten der Wiener Werkstätte auszeichnet: Beste handwerkliche Verarbeitung, Einsatz von „unedlen“ Materialien, auf stereometrische Grundformen reduzierte Gestalt und Gestaltung, die wie ein stark verkleinertes architektonisches Konstrukt aussieht. Die vorliegende Uhr ist im Jahr 1909 ausgeführt worden, basiert auf demselben Entwurf Josef Hoffmanns, wirkt aber insgesamt noch ausgereifter, noch proportionierter und ruhiger. Das liegt zum einen an dem schlichteren weiß emaillierten Ziffernblatt, zum anderen an einer Vergrößerung der das Uhrgehäuse tragenden sphärischen Ovale. Diese Uhr ist zweifellos einer der gelungensten Gebrauchsgegenstände, die Josef Hoffmann rund um die Gründung der Wiener Werkstätte entworfen hat.
16. Dezember 2021
Klassische Moderne, 16 Uhr
Wieder einmal beweist das im Kinsky seine führende Stellung bei Auktionen von Werner Berg mit einer Vielzahl von Werken, darunter auch die auf 150.000 bis 300.000 Euro geschätzte Darstellung einer Bäurin in Öl auf Leinwand. Werner Berg lebte ein einfaches, karges Leben auf dem Rutarhof in Kärnten, wo er in den 1930er-Jahren hinzog. Dort beobachtete er die ländliche Bevölkerung in ihrem oft harten Alltag. Seine Themen waren die eines Chronisten der Landbevölkerung; Bauern, Jahrmarktbesucher, Kirchgänger, Eisschützen, Busreisende, Wartende oder Kegler tauchen immer wieder in seinem Werk auf. Berg ging es um formale Reduktion und Einfachheit der Bildgestaltung: Ordnung und Gliederung, Strenge, dabei doch eine ruhige Grundstimmung und Harmonie charakterisieren sein Werk.
17. Dezember 2021
Zeitgenössische Kunst, 14 Uhr
Martha Jungwirth bringt sinnliche Notationen von Dingen auf die Leinwand, die sie selbst gesehen oder erlebt hat und schafft es im Wechsel von Üppigkeit und Leerstellen verschiedene Wahrnehmungs-ebenen zu eröffnen. Hier herrschen die großteiligen Farbflächen in den für die Malerin charakteristischen Rot- und Lila-Tönen vor. Sie beherrschen das Bildgeschehen zentral. Die Farbblöcke werden mit großer Spontanität und Geste auf das Papier gesetzt. Flecken, Korrekturen, Rinnsale und Schlieren lassen Einblick in den Arbeitsprozess und das energisch Intuitive zu. Zugleich entsteht dank der radikalen Abstraktion eine Offenheit und Einladung zur Assoziation.