Kunstmesse im Augenschein

8 Stände auf der Art Düsseldorf, die ihr nicht verpassen dürft

Art Düsseldorf 2023 © Felix Hild

Die Art Düsseldorf feiert heuer ein „kleines Jubiläum“: Vom 31. März bis zum 2. April findet die Messe nun zum fünften Mal statt, erstmals seit Corona wieder unter „normalen“ Verhältnissen, freut sich Direktor Walter Gehlen bei der Eröffnung. PARNASS war für euch vor Ort und hat sich vorab umgesehen, welche Stände ihr unbedingt besuchen solltet! 


 

Max Goelitz 

Die Galerie max goelitz zeigt einen Dialog ihrer Allstars: Aktuelle Arbeiten von Brigitte Kowanz, Natacha Donzé, Haroon Mirza, Lou Jaworski, Jürgen Partenheimer und dem Künstler:innenkollektiv Troika fügen sich zu einer eindrucksvollen multimedialen Installation zusammen. Herausragend: Haroon Mirzas großformatiges Triptychon „After Lofoten“ (2022), eine für den Künstler typische Komposition aus technoiden Komponenten wie LEDs und Solarpanels. Symbolhafte Bildsprache und angedeutete Lichtwirbel üben eine beinah interstellare Anziehungskraft aus. 

Zur Website

Installationsansicht max goelitz. Copyright the artists Photo: Dirk Tacke

Installationsansicht max goelitz. Copyright the artists Photo: Dirk Tacke

Zeller Van Almsick

Teil der neuen Rubrik „Solo Projects“ auf der Art Düsseldorf ist die Wiener Galerie Zeller Van Almsick mit Charlotte Klobassa. In ihrer gleichnamigen Serie sammelt die Künstlerin „scribbles“ – Kritzeleien – aus Künstlerbedarfsläden, und übersetzt diese auf große Leinwandarbeiten. In der Klasse von Judith Eisler an der Akademie der bildenden Künste Wien suchte sie nach einem Weg, „abstrakt zu werden, ohne abstrakt zu sein“, so der Galerist Cornelis van Almsick. Besonders auffällig ist die Inszenierung des Standes mit zarten Vorhängen und Tüchern als Rahmung der Bilder, die inmitten des lauten Messetreibens einer Ruheoase gleichkommen. Es ist die erste Teilnahme der Galerie an einer deutschen Messe. 

Zur Website

Courtesy of Zeller van Almsick and the artist, photo by Nicola Morittu, 2023

Courtesy of Zeller van Almsick and the artist, photo by Nicola Morittu, 2023

Livie

Ein fulminantes Debüt in Düsseldorf legt die Zürcher Galerie Livie hin: Farbkräftige Bilder der in New York ansässigen Künstler:innen Austin Eddy, Anya Kielar und Johannes VanDerBeek stehen in einem anregenden Austausch zu einer Bronzeskulptur des Deutschen Michael Sailstorfer. Der Stand ist Teil der neuen NEXT Sektion der Messe, welche ausschließlich Galerien präsentiert, die seit weniger als zehn Jahren im Geschäft sind und Werke junger, aufstrebender Kunstschaffender ausstellen. Mit Erfolg: Livie punktet vor allem mit Materialvielfalt und starken Dialogen. 

Zur Website

Installationsansicht Art Düsseldorf 2023, courtesy Livie and the artists. Foto: Linda Inconi-Jansen

Installationsansicht Art Düsseldorf 2023, courtesy Livie and the artists. Foto: Linda Inconi-Jansen

Eigen+Art

Aufmerksamkeit erregt das Solo Project der Galerie eigen+art mit ihrer Präsentation von Birgit Brenner. In Petrolblau getaucht sticht der Stand allein farblich unter dem sonst einheitlichen Weiß hervor. Auch die gezeigte Kunst ist bemerkenswert – Brenner arbeitet transmedial, und thematisiert in raumgreifenden Installationen, inszeniert aus Karton und Holz sowie Zeichnungen und Videoprojektionen, gesellschaftliche Ängste und akute Themen. So gleicht ihre Schau weniger einem klassischen Messestand, sondern wird viel mehr zu einem installativen Gesamtkunstwerk. 

Zur Website

Installationsansicht Art Düsseldorf 2023, courtesy Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin

Installationsansicht Art Düsseldorf 2023, courtesy Galerie EIGEN + ART Leipzig/Berlin

Galerie Krobath

Mit der Galerie Krobath sticht eine weitere österreichische Repräsentation hervor. Im Gepäck hat man Arbeiten von Elisa Alberti, Katja Strunz, Sebastian Koch und Sophia Süßmilch, und erregt damit Aufmerksamkeit am Kunstmarkt: „Der romantische Schinkencowboy“ (2023, im Bild rechts oben) der Bayerin Süßmilch wurde bereits am Donnerstag für die Sammlung der Kunsthalle Düsseldorf erworben. Die russische Hängung ihrer Arbeiten wird zu einem schieren Reizüberfluss, zieht dennoch in einen humoristisch-poppigen Bann und lässt kaum mehr los – sehenswert! 

Zur Website

Installation views Krobath Wien @ ART DÜSSELDORF 2023, Booth J 04. Fotos: Nicola Morittu.

Installation views Krobath Wien @ ART DÜSSELDORF 2023, Booth J 04. Fotos: Nicola Morittu.

Copperfield

Teil der internationalen Beteiligung an der Art Düsseldorf ist die Londoner Copperfield Gallery: Auf ihrem Stand ist einiges los, Videoarbeiten treffen auf Skulptur, Fotografie und Lichtinstallationen. Der Diversität und Nachhaltigkeit verschrieben, zeigt die Galerie unter anderem Arbeiten von Larry Achiampong, Jamilah Sabur, Oscar Santillán und Ada M. Patterson. Die besondere Kreativität und das pulsierende Leben der Londoner Kunstszene wird hier besonders spürbar – so fühlt sich ein Besuch am Stand schnell wie ein Kurzurlaub in einem hippen Kunstviertel der britischen Hauptstadt an.  

Zur Website

Installationsansicht Art Düsseldorf 2023, courtesy Copperfield Gallery and the artists. Photo by Nicola Morittu

Installationsansicht Art Düsseldorf 2023, courtesy Copperfield Gallery and the artists. Photo by Nicola Morittu

Van Horn

Ein Heimspiel meistert die Düsseldorfer Galerie VAN HORN: Ursprünglich als Künstlerinnen-betriebener Art Space gegründet, behielt die Galerie ihren non-profit Charakter bei und zeigt neben Arbeiten etablierter Kunstschaffender auch internationale Außenseiterpositionen. Teil des Standes sind etwa Jan Albers, Ulrike Schulze, Anys Reimann oder das zuletzt in der Wiener Albertina ausgestellte Künstlerduo Muntean/Rosenblum. Eine Solo Show des KI-Künstlers Manuel Graf zeigt dessen silber-glänzenden Skulpturen, die mithilfe einer text-to-image AI entstanden sind. 

Zur Website

Installationsansicht Art Düsseldorf 2023, courtesy VAN HORN, Düsseldorf

Installationsansicht Art Düsseldorf 2023, courtesy VAN HORN, Düsseldorf 

Bernd Kugler 

Mit der Galerie Bernd Kugler ist auch Innsbruck stark vertreten. Großformatige Arbeiten von Maki Na Kamura und Erwin Gross treten in einen bildgewaltigen Dialog – und werden zu abstrakten Highlights der Messe. Mit der Serie „Gaillon“ (2022) werden neue Arbeiten von Erwin Gross, ehemaliger Rektor der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe, gezeigt. Gaillon, ein Ort in der Normandie, wurde zur Inspiration für Bilder, die Eremitagen gleichen, und Landschaft, Garten und Architektur zu einer Art autarken Insel werden lassen. Verdichtete Farbschichten gepaart mit Transparenz und Einflüssen asiatischer Tuschemalerei verleihen Maki Na Kamuras Werken eine bewegende Einzigartigkeit.  

Zur Website

Maki Na Kamura, Art Düsseldorf 2023, Galerie Bernd Kugler (Foto: Galerie Bernd Kugler)

Maki Na Kamura, Art Düsseldorf 2023, Galerie Bernd Kugler (Foto: Galerie Bernd Kugler)

Art Düsseldorf

Areal Böhler, Hansaallee 321, 40549 Düsseldorf
Deutschland

Das könnte Sie auch interessieren