Bar du Bois in Zusammenarbeit mit der Klasse Skulptur und Raum/Hans Schabus, die Angewandte

»unter flaschen. Die Fledermaus in der Bar du Bois«

unter flaschen - die Fledermaus in der Bar du Bois

Eine Ausstellung von Bar du Bois in Zusammenarbeit mit der Klasse Skulptur und Raum/Hans Schabus, Universität für angewandte Kunst Wien

Universitätsgalerie Heiligenkreuzer Hof  Wien Heiligenkreuzer Hof Stiege 8, 1. Stock, Eingang über Schönlaterngasse 5, 1010 WIen

Beteiligte Künstler_innen: Chiara Bals, Diana Barbosa Gil, Katrine Bobek, Eva Engelbert, Daniel Fonatti, Johannes Frauenschuh, Andreas Harrer, Anna Hostek, Anastasia Jermolaewa, Gea Kalkhof, Selma Klima, Leena Lübbe, Felizitas Moroder, Ann Muller, Florian Pfaffenberger, Raphael Pohl, Carolina Rotter, Lisa Sifkovits, Julia Steinbach, Stefan Thater, Julian Turner, Maria VMier, Astrid Wagner, Johanna Odersky, Bartholomaeus Wächter, Laura Welker

Titel: unter flaschen - die Fledermaus in der Bar du Bois

Datum: 14. Mai 2020 bis 27. Juni 2020 und 9. September 2020 bis 24. Oktober 2020

Fotografie: Installationsansicht / Exhibition view, unter flaschen. Die Fledermaus in der Bar du Bois, Eine Ausstellung von Bar du Bois in Kooperation mit der Klasse Skulptur und Raum / An exhibition by Bar du Bois in collaboration with Sculpture and Space, Department Hans Schabus, Universitätsgalerie im Heiligenkreuzer Hof Wien, 2020. Beteiligte Künstler*innen/ participating artists: Chiara Bals, Diana Barbosa Gil, Katrine Bobek, Eva Engelbert, Daniel Fonatti, Johannes Frauenschuh, Andreas Harrer, Anna Hostek, Anastasia Jermolaewa, Gea Kalkhof, Selma Klima, Leena Lübbe, Felizitas Moroder, Ann Muller, Florian Pfaffenberger, Raphael Pohl, Carolina Rotter, Lisa Sifkovits, Julia Steinbach, Stefan Thater, Julian Turner, Astrid Wagner, Maria VMier, Johanna Odersky, Bartholomaeus Wächter, Laura Welker Foto / Photo: kunst-dokumentation.com, © Universität für angewandte Kunst Wien, Kunstsammlung und Archiv

Konzept: Cosima Rainer, Leitung Kunstsammlung und Archiv

Ausstellungstext

Das Vergangene ist nicht vorbei. Es kann wiederentdeckt und in Archiven besucht werden, manches will aber auch wiederbelebt werden. Solch eine Aktualisierung in mehreren Akten erlebte jüngst das legendäre „Kabarett Fledermaus“. Einst (1907-13) war es in Wien ein Ort für emanzipatorische und eskapistische Tendenzen. Doch dann wurde es geschlossen, später zerstört und seine experimentelle Programmatik geriet in Vergessenheit. Seine wegweisende künstlerische Gestaltung jedoch blieb über die Zeiten in Erinnerung. Im Rahmen einer internationalen Kooperation gelang der Abteilung Kunstsammlung und Archiv der Universität für angewandte Kunst Wien 2019 eine stilistische 1:1-Rekonstruktion des berühmten Barraumes. Mit der Ausstellung unter flaschen. die Fledermaus in der Bar du Bois wurde in einem weiteren Akt die Künstler*innengruppe Bar du Bois zu einer speziellen Form der Aktualisierung gebeten. Zudem wurde 2019 mit Studierenden der Universität für Angewandte Kunst (Klasse Skulptur und Raum / Hans Schabus) im Rahmen einer Lehrveranstaltung von Eva Engelbert mit Bar du Bois unterschiedliche Aspekte des historischen Kabarett Fledermaus untersucht, künstlerische Strategien der De-/Rekonstruktion bzw. der Aktualisierung von Geschichte mit einbezogen und Fragen nach Möglichkeiten eines konstruktiven Eskapismus gestellt. Bar du Bois ist ein Künstler*innenkollektiv, das in unterschiedlichen Besetzungen seit 2013 besteht. Bar du Bois (dt. Bar aus Holz) ist buchstäblich auch eine Bar. Eine Bar auf Wanderschaft. Ihre Möbel werden von Künstler*innen gebaut und sie wird von Künstler*innen betrieben. Bar du Bois ist damit auch ein sozialer Ort. Die Arbeit der Gruppe etablierte sich im Kontrast zur wiedererkennbaren künstlerischen Autorschaft und beinhaltet eine Auseinandersetzung mit der Warenfixiertheit des Kunstmarktes und der Geschichte des White Cube. Statt an solch etablierte Standards glaubt Bar du Bois an das komponierte Durcheinander des künstlerischen Kollektivs. Sie zelebrieren das Patchwork und den Rausch, der die Ideen belebt und die sozialen Monaden zueinander bringt. Dabei ist ihnen keine Gestaltungsaufgabe zu unbedeutend - vom Aschenbecher zum Flaschenöffner, Barhocker und Türgriff - wird jedes Element bei verschiedenen Künstler*innen aus ihrem Netzwerk beauftragt. Damit beziehen sie sich aus historischer Distanz auch auf den Gestaltungsfetischismus der Wiener Werkstätte, deren Detailverliebtheit berüchtigt war. Durch die Etablierung eines eigenen Netzwerkes in Form eines temporären Offspace mit Bar suchen sie nach aktuellen Möglichkeiten für konstruktive Gegenwelten, die Travestie von Stilen und Formensprachen sowie für kollaborative Strategien im Kunstfeld. Der jeweilige Ausstellungsraum wird in seiner Gesamtheit künstlerisch verhandelt und kommentiert und durch Trompe-l'œil-Techniken transformiert.