Art Diary

Simon Goritschnig | Excavations from Unknown Origins

Excavations from Unknown Origins, 2024, Simon Goritschnig © Simon Goritschnig

Angetrieben von seinem Interesse an Biologie, Archäologie und Science-Fiction unternimmt Simon Goitschnig im Bildraum 07 ein Gedankenexperiment: In 'Excavations from Unknown Origins' taucht er in die Möglichkeiten fremder Welten ein. In Rückgriff auf die Isomorphie - dem mathematischen Prinzip der Deckungsgleichheit, der Gleichartigkeit in den unerwartetsten Regionen des Kosmos - verknüpft Goritschnig Evolutionstheorie mit Spekulationen über unbekannte Lebensformen.


Goritschnig lässt dazu eigenwillige Gebilde den Raum durchziehen. Ihr Ursprung, oborganisch oder anorganisch, bleibt zunächst rätselhaft. Die durch Filment-Druckrealisierten Objekte ähneln Fossilien, wobei anorganische Materialität auf organische Formen trifft. Zudem setzt Simon Goritschnig die Zeichnung als Formwandler im Lauf der technologischen Entwicklung neben computerunterstützte Methoden und deren post-apokalyptisches Flair. Seine Graphitfrottagen und Tuschezeichnungen vereinen bekannte zoologische und botanische Elemente mit fantastischen Strukturen und Vertrautes mit Momenten der Unbegrenztheit.

Simon Goritschnig diskutiert die Auswirkungen menschlichen Handelns auf Ökosysteme aller Art und spinnt ein Netz aus Überlegungen zur Weltraumkolonisierung. Dabei treibt den Künstler die essentielle Frage an, welchen Wert Leben besitzt, das sich unseren Vorstellungen entzieht und keinen Nutzen für uns darstellt. 'Excavations from Unknown Origins' animiert die Betrachter:innen dazu, sich in die Rolle des/der Forscherin zu versetzen. In dieser fiktiven Welt, entstanden aus der für Goritschnig charakteristischen Fusion aus Wissenschaft und Spekulation, wird der Mensch zu einem Fremdkörper, welcher in einen Lebensraum eindringt, den er zu begreifen sucht und ihn damit unweigerlich verändert.

Bildraum 07

Burggasse 7-9, 1070 Wien
Österreich

 Simon Goritschnig
Excavations from Unknown Origins

bis 19. Juni 2024