Julia Emslander und Lisa Reitmeier
Die 11. Ausstellung der Münchner Meisterklasse präsentiert die Künstlerinnen Julia Emslander und Lisa Reitmeier und wurde am 16. Mai im Kunstforum Münchner Bank am Frauenplatz 2 mitten im Zentrum der Stadt eröffnet.
Engagierte Unterstützung junger Kunst
Seit 2019 gibt es das Kunstforum Münchner Bank – ein Initiative zweier engagierter Frauen – der der Kunsthistorikerin Sonja Lechner, Geschäftsführerin von Kunstkonnex Artconsulting und der Vorstandsvorsitzenden der Bank Sandra Bindler. Sonja Lechner, die sich seit vielen Jahren um die Sichtbarkeit von jungen Künstler:innen bemüht, fand in der genossen-schaftlichen Ausrichtung der Bank das ideale Forum für ihr Engagement. Das Kunstforum Münchner Bank bietet jungen Künstler:innen, die als Diplomand:innen oder Meister-schüler:innen die Akademie verlassen haben oder noch in der Ausbildung begriffen sind, eine Ausstellungsfläche im gesamten Stammhaus am Frauenplatz, auf der die Künstler:innen ihr Werk mitten im Herzen von München zeigen können. Das Besondere daran ist: Die Münchner Bank ermöglicht den Künstler:innen eine Verkaufsausstellung, ohne selber an den Erlösen zu partizipieren – die Künstler:innen erhalten von allem, was sie verkaufen, tatsächlich hundert Prozent ohne Abzüge. Zudem wird durch den Ankauf von Werken aus den Meisterklasse-Ausstellungen einen Sammlung für die Münchner Bank aufgebaut. Als dritte Säule der Förderung ist jede Ausstellung kostenfrei zugänglich: Sie ist stets ein halbes Jahr zu sehen und wird von einem Katalog begleitet, den jeder Besucher ebenfalls kostenfrei erhält.
Julia Emslander
Julia Emslander (*1989) lebt und arbeitet in Berlin und München. Sie studierte an der München Akademie in bei Gregor Hildebrandt und Anke Doberauer. Charakteristisch für ihr Werk ist ein dunkle monochrome, Farbpalette aus Kohle, Graphit, Lack, kreideähnlichen Malmitteln sowie schwarzen und metallischen Pigmenten. Ein minimalistischer Ansatz, der auch als Gegenposition zu unserer medialen Bilderflut gelesen werden kann. Im Kunstforum München präsentiert Sonja Lechner schwarze großformatige Werke der Künstlerin.
Doch Schwarz ist nie eindimensional und auch in Emslanders Bildern zeigt sich das gesamte Farbspektrum, angereichert mit metallischen Pigmenten zeigt die Oberfläche von tief schwarz bis graphitgrau. Malerei aufgebaut aus vielen Schichten. Die „in der Absage an die Gegenständlichkeit“, so Sonja Lechner „wird die Farbe, die Material zum Bilderzähler.“ Die Materialprozesse werden zum Teil der Arbeit: „Sie setzen sich fort, wie sich das Leben fortsetzt, entwickeln sich – Metallpigmente rosten, Harze trocknen aus, Fasern härten sich. Die Künstlerin erkennt ihre Eigengesetzlichkeit an: dass sie sich über ihre Bildfindung hinaus ereignen werden, ist von Julia Emslander mitgedacht.“ Werke, die trotz ihrer Reduktion zutiefst sinnlich sind.
In der Absage an die Gegenständlichkeit wird die Farbe, die Material zum Bilderzähler.
Julia Emslander, Meisterklasse XI, Foto: Stefan Heigl
LIsa Reitmeier
Lisa Reitmeier (*1984 in Trostberg im Chiemgau) studiert Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in München und war Meisterschülerin bei Stephan Huber. Im Rahmen eines zweijähriges Postgraduiertenstipendium studierte sie ab 2014 an der Akademie für bildenden Künste in Amsterdam und blieb für fast fünf Jahre in Amsterdam. Im Münchner Kunstforum präsentiert sie feine subtile Zeichnungen, aus der Serie „Scherung“. Oft präsentiert sie ihre Zeichnungen in Zusammenhang mit ihren Installationen und Objekten. In beiden reagierte sie stets auf räumliche Situationen und auf spezifische Gegebenheiten der Ort – geometrische, architektonische Elemente. Jennifer Steetskamp beschrieb 2019 Reitmeiers Werk als sehr assoziativ und beschrieb ihre architektonischen Objekte und Zeichnungen, Skulpturen auch als „Mind Maps und Zwischenberichte des künstlerischen Prozesses.“ Auch als Metapher für die Prozesse des Lebens und für. Prozesse die ein „Denken in Gang setzen, das nicht nur imstande ist unsere Sichtweise, zu verändern, sondern auch die Welt, die wir uns geschaffen haben – im persönlichen Privaten wie im großen Gesellschaftlichen.“, so Sonja Lechner in ihrer Eröffnungsrede im Kunstforum Münchner Bank.
Lisa Reitmeiers Zeichnungen sind auch eine Metapher für die Prozesse des Lebens – für Prozesse die ein Denken in Gang setzen, das nicht nur imstande ist unsere Sichtweise zu veränden, sondern auch die Welt, die wir uns geschaffen haben – im persönlichen Privaten wie im großen Gesellschaftlichen
Lisa Reitmeier, Meisterklasse XI, Foto. Stefan Heigl
Die Vernissage war ein großer Erfolg, PARNASS durfte wieder als Medienpartner agieren. Die Förderung der jungen Künstler entspricht unserem Interesse und Engagement an der medialen Unterstützung und Sichtbarmachung von Up&Coming Positionen. Kunstforum Münchner Bank Bis Anfang November
Meisterklasse XI, Vernissage, Foto: Stefan Heigl
Meisterklasse XI, Lisa Reitmeier, o.T. 1/5, 2009, Bleistift, Tusche und Aquarell auf Papier, 29,5 x 41,5 cm, Foto: Stefan Heigl
Meisterklasse XI, Lisa Reitmeier, Scherung (Nr.1), 2008, Bleistift, Tusche und Aquarell auf Papier, 30 x 40 cm, Ausstellungsansicht, Foto: Stefan Heigl
Meisterklasse XI, Lisa Reitmeier, Scherung (Nr.3), 2008, Bleistift, Tusche und Aquarell auf Papier, 30 x 40 cm, Foto: Stefan Heigl
Julia Emslander, li: Oil Spill, 2024, 140 x 60 cm, Harz, Pigment und Acrylfarbe auf Leinwand, re: „Middleclass Boredom“, 2022, 42 x 32 cm, Beton, Harz und Pigment auf Leinwand, Foto: Stefan Heigl
Meisterklasse XI, Julia Emslander, Julia Emslander, Solitude, 2024, 140 x 100 cm, Harz und Pigment auf Leinwand, Ausstellungsansicht, Foto: Stefan Heigl
Meisterklasse XI, Kuratorin Sonja Lechner, Kunstkonnex Artconsulting, Foto: Stefan Heigl