Der Hausfreund in der Universitätsgalerie im Heiligenkreuzer Hof, Wien

Der Hausfreund, 2019, Ausstellungsansicht, Universitätsgalerie im Heiligenkreuzer Hof, Wien | Foto: © Proché

Universitätsgalerie im Heiligenkreuzer Hof

Stiege 8, 1. Stock, 1010 Wien
Österreich

KünstlerIn: Friedrich von Berzeviczy-Pallavicini im Dialog mit Arbeiten von Kamilla Bischof, Josef Frank, Julian Göthe, Elisabeth Karlinsky, Ulrike Müller, Oswald Oberhuber, Dagobert Peche, Marianne My Ullmann, Amelie von Wulffen & Nico Ihlein, Laura Welker, Eduard Wimmer-Wisgrill und Min Yoon

Titel: Der Hausfreund

Datum: 2. Mai 2019 – 1. Juni 2019

Fotografie: Courtesy the artists and Die Angewandte | Fotos: © Birgit & Peter Kainz / © Amelie Proché

Notiz: Kuratiert von Cosima Rainer und Robert Müller

Ausstellungstext:

Ausgehend von einem umfangreichen Bestand in der Sammlung der Universität für angewandte Kunst Wien präsentiert die Ausstellung den Künstler Friedrich von Berzeviczy-Pallavicini (1909‒1989), einst eine schillernde Figur im Umfeld der Wiener Kunstgewerbeschule, als eine zeitgenössisch hochaktuelle Wiederentdeckung. Im Kontrast zur disziplinierten Ästhetik der Wiener Werkstätte hinterließ Berzeviczy-Pallavicini Werke mit einer manierierten und eigenwilligen Formensprache, die bisher kaum gezeigt wurden. Im Dialog mit Werken zeitgenössischer internationaler Künstler_innen sowie mit historisch verwandten Positionen werden in der Ausstellung „Der Hausfreund“ wichtige Motive seiner Produktion aufgegriffen, gespiegelt und neu interpretiert.

Die Ausstellung wurde in kuratorischer Zusammenarbeit mit dem Künstler Robert Müller (Berlin/Wien) entwickelt und wird in zwei unterschiedliche Versionen, zunächst in Wien und darauf im September im Österreichischen Kulturforum Berlin, gezeigt.

Der Titel der Ausstellung „Der Hausfreund“ ist mehrdeutig gemeint. Er bezeichnet sowohl eine Mehlspeise, die Berzeviczy-Pallavicini für die Konditorei Demel als Figur gezeichnet hat, als auch die Begeisterung des Künstlers für exzentrische Wohnraumgestaltungen. Der Titel beschreibt aber auch dessen besondere Beziehung zur Wiener Kunstgewerbeschule, in der er während seines Studiums und in Zeiten finanzieller Not einer „Hauskatze“ gleich immer Unterschlupf fand.

Friedrich von Berzeviczy-Pallavicini studierte in den 1920er-Jahren an der Wiener Kunstgewerbeschule bei Eduard Josef Wimmer-Wisgrill. Die Einflüsse der modernen Raumkunst und der Wiener Werkstätte, besonders der exzeptionelle Ansatz Dagobert Peches, spiegelten sich in seinen Arbeiten wider. Nicht zuletzt durch die Unterstützung Josef Hoffmanns bewegte er sich bald als Gestalter und Designer im Kultur- und Luxussegment seiner Zeit. Nach seiner Emigration aus Österreich zeichnete er unter anderem für die Gestaltung der Magazine „Aria d’Italia“ (mit Daria Guernati) und „Flair“ (mit Fleur Cowles) verantwortlich. In New York arbeitete er zudem für Elizabeth Arden und Helena Rubinstein als Dekorateur, Innenarchitekt und künstlerischer Berater und gestaltete deren Geschäftslokale und Wohnungen. Seine Auslagengestaltungen, Verpackungen und Dekorationen für die K. u. K. Hofzuckerbäckerei Demel in Wien waren legendär und wurden in den 1960er-Jahren als „Theater für die Straße“ gepriesen. Mit seinen spielerischen und exzentrischen Bild- und Formgestaltungen wirkte Berzeviczy-Pallavicini im Spannungsfeld zwischen angewandter und bildender Kunst und war wegweisend für grafische sowie künstlerische Verfahren, die sich einer ausschweifenden Entfaltung der Formen verschrieben. Durch die Kombination einer klaren Gestaltungssprache mit einem exotischen, zwischen Rokoko und Art déco oszillierenden Vokabular zelebrierte Berzeviczy-Pallavicini burleske Grenzüberschreitungen zwischen Tradition und Moderne. Er steht damit repräsentativ für eine „andere Moderne“ oder Antimoderne, die sich auch in Arbeiten etwa Florine Stettheimers, Cecil Beatons oder des frühen Andy Warhol spiegelt und die schon im Wien der Jahrhundertwende im Zusammenhang mit dem Konflikt zwischen Ornament und Askese bzw. „richtiger Form“ Gegenstand der gestalterischen Diskussion war.

Diesen Konflikt thematisiert auch Ulrike Müller (* 1971) die sich mit Stereotypen der Moderne beschäftigt. Ihr Interesse gilt selten gezeigten und teilweise aus dem modernen Kanon verdrängten Positionen, die oftmals als ornamental, folkloristisch oder dekorativ abgewertet wurden. Moderne malerische Abstraktion sieht sie als eine Art ererbte Fiktion, die es zu entsichern gilt. Dies erreicht sie durch lustvolle formale Verschiebungen oder aggressive Wiederholungen von klischeehaften Formen sowie durch den Einsatz einer abgetönten pastelligen Farbpalette. Indem sie Materialien wie Email oder Textilien verwendet, knüpft sie zudem an Bereiche an, die im Kunstgewerbe speziell Frauen zugewiesen wurden. Sie entwickelt eine irritierend hermaphroditische, gezielt an Peinlichkeiten grenzende Formensprache, die den dominanten Kanon heroischer Abstraktion unterläuft und karikiert. In der Ausstellung stellt sie ihre Emailarbeiten einer Auswahl von Bonbonverpackungsentwürfen Berzeviczy-Pallavicinis gegenüber. Die buntbemalten aufgeklappten Grundrissformen changieren zwischen funktionalen Skizzen und irritierenden abstrakten Formen.

Dies spiegelt sich auch in der Ausstellungsgestaltung von Robert Müller (* 1979) wider, die teilweise in wohnlichen Arrangements gruppiert ist. Diese reagieren auf die Ausstellungsräume des Heiligenkreuzer Hofs, die einst als Wohnung des Abts von Heiligenkreuz dienten. Müllers Ausstellungsdisplay interagiert mit den verschiedenen Motiven in Berzeviczy-Pallavicinis Werk und korrespondiert mit dessen verträumter Leichtigkeit und lasziver Verdichtung. Robert Müller, der als Künstler und Kurator arbeitet, betreut seit 2013 die Ausstellungsreihe „Nousmoules“ in Wien und ist Mitherausgeber der Onlinepublikationsreihe „The Critical Ass“. In seiner künstlerischen Arbeit untersucht er Formfragen und Fallstricke des Biografischen beispielsweise durch Verweise auf die Adaption fremder Handschriften.

Die Ausstellungsgestaltung setzt auf die subtile Kombination unterschiedlicher künstlerischer und architektonischer Elemente. So steht die Vase von Amelie von Wulffen und Nico Ihlein in einem direkten Naheverhältnis zu dem barock verzierten Kachelofen des Ausstellungsraumes. Hier geht es auch um das provokative Spiel mit antimodernem Formenvokabular und um das Spannungsfeld zwischen angewandter und bildender Kunst ‒ darum, wie der eine Bereich den anderen befremden, erweitern und beflügeln kann. Die stilistisch hoch ausdifferenzierten Arbeiten von Amelie von Wulffen (* 1966), die von raumgreifenden Wandmalereien zu Collagen, Animationsfilm, Malerei, Skulptur und gezeichneter Reportage reichen, sind von einem beißenden Humor und einer Arbeit am Verdrängten durchzogen. Nico Ihlein (* 1972) arbeitet konzeptuell mit absurden, unzeitgemäßen Dekorelementen und Materialien. Seine grotesken Arrangements aus Vasen, unsäglichen Schränkchen, Wandbespannung und Bild erinnern an Ausstellungskombinationen, wie man sie aus Einrichtungshäusern kennt. Hier schlägt das Verdrängte mit vulgärem Charme zurück.

In den floralen, mit Blütenformen spielenden Möbelentwürfen Berzeviczy-Pallavicinis zeigt sich seine Nähe zu Dagobert Peche (1887‒1923), dessen Werk lange Zeit wegen seines überbordenden, als dekadent bezeichneten Stils negiert und vergessen wurde. Peche arbeitete seit 1911 in allen Bereichen der Wiener Werkstätte und entwickelte einen eigenwilligen, geradezu verstörend experimentellen Umgang mit der kunstgewerblichen Materie. Indem er sich über rationale Zweckmäßigkeit hinwegsetzte, erscheinen schwere Kästen mit Borten und Bordüren, als wären sie verkleidet. Mit inszenatorischem Geschick erzeugte er poetische Stimmungen und dekorierte ganze Museumsräume mit Stoffbahnen, kunstvoll eingesetzten Ornamenten und rüschendekorierten Vitrinen. Dagobert Peches Stellung im Umfeld der Wiener Werkstätte kann als Gegenpol zum „Tektoniker“ Josef Hoffmann gesehen werden. Der rationalistischen Auffassung von Architektur als Zweckkunst setzte er seine zeichnerische „Phantasiearchitektur“ entgegen. Dabei nahm er auch Bezug auf Künstler wie Aubrey Beardsley und dessen frivolen Stil und Hang zum Grotesken.

„Er ist der letzte Romantiker. Er hat eine ganze Botanik im Kopf“ ‒ so beschrieb Josef Hoffmann Berzeviczy-Pallavicinis florale Exzentrik. Min Yoon (* 1986) beschäftigt sich mit den widersprüchlichen Momenten des Arbeitens im Kunstkontext sowie den Mythen und Images „richtiger“, erfolgreicher Kunstproduktion. Immer wieder greift er Bilder und Techniken aus der typischen „angewandten Kunst“ auf. Ebenso arbeitet er buchstäblich mit Werkzeugen der Kunstproduktion wie Bleistiften, Kugelschreibern, Farbtuben, Leinwandstoffen und Sujets von Malblöcken, die direkt im Bild Verwendung finden. Für eine Ausstellungsankündigung hat er beispielsweise das Sujet einer digitalen Vorlage bearbeitet, die das Programm Microsoft Word als Beispiel für die „richtige Form“ eines gelungenen Ausstellungsplakats bietet. Durch diese subtile Appropriation aktiviert Min Yoon Klischees, die sich gesellschaftlich um künstlerische Arbeit oder angewandte Kunst ranken und setzt sie auf irritierende Weise ein. ‒ Herabgefallene Blätter findet man jedes Jahr auf Wegen im öffentlichen Raum. Min Yoon näht überdimensionale Blätter aus Leder, versieht sie mit zahlreichen Rissen und Löchern, was geradezu mit einen Trompe-l’oeil-Effekt einhergeht, und prägt ihnen Abdrücke einer Geldmünze ein. Auf diese höchst artifizielle Weise produziert und in den Kunstraum transferiert, wirken die Blätter plötzlich wie delikate Objekte aus einem Schaufenster. Die handwerkliche Fertigung nimmt einen großen Stellenwert in der Arbeit Min Yoons ein, wird aber durch die banalen oder „hinfälligen“ Motive, für die sie eingesetzt wird, gleichzeitig ad absurdum geführt.

Julian Göthe (* 1966) bezieht sich in seinen Skulpturen und Zeichnungen auf ein Formenrepertoire, das man aus Barock und Rokoko kennt. Kandelaber, Obelisken und Kartuschen verwandelt er in monströse Gestalten. Seine Skulpturen wirken wie Destillate historischer Dekormodelle. Sein Zugang erinnert auch an die barocken „Capriccios“ Giovanni Batista Piranesis (1720‒1778), der mit seinem spielerischen Gebrauch antiker Formenelemente launische Architekturfantasien schuf. Ebenso fantastisch muten die Zeichnungen Julian Göthes an. Sie zeigen surreale Collagen antimoderner Ornamentik, die sich in psychedelischer Weise verformen und durchdringen. In seinem Formenrepertoire experimentiert Göthe mit einer Vielzahl von Zeiten und Welten und setzt auf das subversive Potenzial des Unzeitgemäßen. Beeinflusst von fantastischen Filmsets legendärer Art-déco-Hollywood-Designer erkundet Göthe die Ränder der Kunst- und Designgeschichte. Ebenso lässt er Assoziationen zu Schaufenster-, Film- und Festdekorationen entstehen. In einer eigens für die Ausstellung entworfenen Vitrinenskulptur zeigt Julian Göthe eine Auswahl der abstrakten Teppichentwürfe Berzeviczy-Pallavicinis. Durch Verknüpfung unterschiedlicher Stile betreibt Göthe eine Irritation und Travestie des Zeitlichen.

In Berzeviczy-Pallavicinis malerischer Produktion kommt dem raumgreifenden Aspekt eine wichtige Stellung zu. Er entwickelte ungewöhnliche Paravents, Gobelins und Teppiche, die ein experimentelles künstlerisches Formexperiment darstellen und zwischen eigenständigem Bild und räumlichem funktionalem Element changieren. Ähnlich raumgreifend arbeitet Kamilla Bischof (* 1986) mit ihren Malereien. Sie richtet sie freistehend in Ausstellungsräumen ein und destabilisiert damit deren repräsentative Funktion und Behauptung von Autonomie. Spielerisch entwickelt sie inszenatorische Setzungen und bühnenhafte Interieurs. Für ihre Malereien, die von fantastischen Wesen und Objekten bevölkert werden, entwirft sie ungewöhnliche Wohnobjekte. In ihren Bildern stehen malerisch durchformulierte Passagen neben abstrakt aufgelösten Bildteilen oder skizzenhaft in den Bildraum gesetzten Strichen. Mit schlafwandlerischer Sicherheit treffen autonome Formen und gegenständliche Figuren aufeinander und wirken wie Allegorien burlesker Erotik und ausschweifender Fantastik.

In Zusammenarbeit von Kamilla Bischof mit Laura Welker (* 1985) entstand eine Puppenhausskulptur, die als Drehort für den Film „Victoria`s Secret Subtenants“ (2018) gebastelt wurde. Das Puppenhaus setzt sich aus zahlreichen aufwendig überarbeiteten Räumen zusammen, die unterschiedlichen Wohnfantasien gewidmet sind. Das bombastische Interieur wird von einer Überfülle bearbeiteter trashiger Fundstücke, hysterischen pinken Farbtönen und übermalten Pompdekorelementen dominiert. Malerische Details, Kitschdekor, Getränke aus der Minibar und Popkultur vermischen sich zu einer Art Antigesamtkunstwerk. Die Innenräume erinnern ebenso an den campen Stil einer Florine Stettheimer wie an Filmsettings für Hollywooddiven der 1950er-Jahre. Der Film zeigt zwei Hände, die in Handschuhen gekleidet lasziv und humorvoll interagieren, erotisch-esoterische Szenen durchspielen und schließlich Pizzateig in einer Badewanne zubereiten. Die Szenen wirken absurd, verzerrt, wie aus einer anderen Zeit und entwickeln eine Drastik, wie man sie aus Cartoons, fantastischen Märchenwelten und Traumsequenzen kennt.

Die Arbeiten von Marianne My Ullmann (1905‒1995) und Elisabeth Karlinsky (1904‒1994) wurden ebenso wie die von Berzeviczy-Pallavicini 1929 in der Ausstellung „60 Jahre Wiener Kunstgewerbeschule“ ins Rampenlicht gerückt. Elisabeth Karlinsky studierte bereits ab 1921 an der Wiener Kunstgewerbeschule bei Franz Čižek, Rudolf von Larisch, Viktor Schufinsky und Bertold Löffler. In ihren Studienjahren entwarf sie unter anderem eine Reihe „flamboyanter“ Kostüme, die in der Ausstellung zu sehen sind. Außerdem betätigte sie sich als Illustratorin und gestaltete Auslagen für die Kaufhäuser Macys und Gimbel in New York. Sie zählt zu den herausragenden Figuren des Wiener Kinetismus. Marianne My Ullmann studierte unter anderem in Franz Čižeks Abteilung für ornamentale Formenlehre an der Wiener Kunstgewerbeschule, welche als Keimzelle des Wiener Kinetismus gilt. An Ullmanns Kostümentwürfen ihrer späten Studienjahre, die in der Ausstellung gezeigt werden, lässt sich der Einfluss der im Herbst 1924 von Friedrich Kiesler organisierten „Internationalen Ausstellung für Theatertechnik“ nachvollziehen, bei der unter anderem Oskar Schlemmers Figurinen des Bauhausballetts und russischen Revolutionsballetts vorgestellt wurden. Die hier gezeigten Kostümentwürfe fertigte Ullmann für die Ausstattung des Faschingballs der Berliner Kunstgewerbeschule 1933 an.

Eduard Josef Wimmer-Wisgrill (1882‒1961) war ein zentraler Pionier der Wiener Mode und leitete ab 1907 die Modeabteilung der Wiener Werkstätte. Seit 1918 war er auch Leiter der Werkstätten für Mode und Modezeichnen und der Werkstätten für Textilarbeiten an der Wiener Kunstgewerbeschule. Neben Kleidern und Modeaccessoires entwarf er auch Möbelstücke und andere Gebrauchsgegenstände. Gemeinsam mit Josef Hoffmann gehört er zu den wichtigen Unterstützern und Förderern von Berzeviczy-Pallavicini. Besonders ab den 1950er-Jahren schuf er zudem eine Vielzahl von Gemälden. Porträtdarstellungen junger Männer sind ein zentraler Teil seines malerischen Werks. Im Hintergrund einiger Bildnisse kann man Paravents und Arbeiten seines Schülers und Freundes Berzeviczy-Pallavicini erkennen. Oswald Oberhuber (* 1931), der Berzeviczy-Pallavicini sehr schätzte und ihm als Rektor die Ehrenmitgliedschaft der Hochschule für angewandte Kunst 1982 verlieh, übermalte 1980 eines der Porträts Wimmer-Wisgrills.

Josef Frank (1885‒1967) gilt als einer der bedeutendsten Architekten und angewandten Künstler der Moderne. Er war von 1919 bis 1925 Lehrer für Baukonstruktion an der Wiener Kunstgewerbeschule. Frank beschäftigte sich mit der Arbeiterwohnungsfrage und war ein Verfechter der Siedlungs- und Gartenstadtbewegung. Weder den individuell-künstlerischen Ansätzen der Wiener Werkstätte noch der funktional-maschinellen Produktion in Nachfolge des Bauhauses konnte er viel abgewinnen. Gemeinsam mit Oskar Wlach und Walther Sobotka gründete er 1925 das Einrichtungsunternehmen „Haus & Garten“. Frank vertrat mit seinen Entwürfen und Schriften die Idee einer undogmatischen Moderne. Neben bedrucktem Leinen und Polstermöbeln führte das Unternehmen vor allem leichte Solitärmöbel, die flexibel im Raum platziert werden konnten. Frank und Wlach trugen dazu bei, dass das „Wiener Möbel“ Weltruhm erlangte. Die fantastischen Stoffmuster Josef Franks sind legendär. Vermutlich hat Berzeviczy-Pallavicini auch einige Entwürfe für das Sortiment von „Haus & Garten“ angefertigt.