Curated by Peter Pakesch

Cäcilia Brown, Christoph Meier, Liesl Raff bei Galerie Nicolas Krupp, Basel

Cäcilia Brown, Christoph Meier, Liesl Raff curated by Peter Pakesch, 2019, Ausstellungsansicht, Galerie Nicolas Krupp | Courtesy the artists and Galerie Nicolas Krupp | Foto: Serge Hasenboehler

Nicolas Krupp Contemporary Art

Rosentalstrasse 28, 4058 Basel
Schweiz

KünstlerIn: Cäcilia Brown, Christoph Meier, Liesl Raff

Titel: Cäcilia Brown, Christoph Meier, Liesl Raff curated by Peter Pakesch

Datum: 4. September – 2. November 2019

Fotografie: Courtesy the artists and Nicolas Krupp Contemporay Art, Basel | Foto: Serge Hasenboehle

Ausstellungstext:

Drei Positionen neuerer Skulptur aus einer urbanen Umgebung, in der seit den 1980er Jahren durchaus eigenwillige Beiträge zum Räumlichen Aufmerksamkeit erregten; mit Franz West und Heimo Zobernig als große Antipoden, die sich stets erfolgreich ergänzten. Der eine davon als Lehrer an der Akademie der bildenden Künste tätig, da ein Antipode zu Monica Bonvicini, der italienisch deutschen Künstlerin. Dies sind ein paar Ingredienzen, die gegenwärtig zu einer äußerst vielfältigen wie eigenartigen Szene und reichhaltigen Auseinandersetzungen zur Skulptur beitragen.

Prozess, Architektur und Figurationen, performative wie metaphorische, prägen die Skulpturen von Brown, Meier und Raff ebenso wie die Beschäftigung mit Oberflächen, der Grenze zwischen dem zwei- und dem dreidimensionalen. Das geschieht unter Verwendung von Materialien mit Bedeutungen und einem idiosynkratischen Umgang mit denselben. Ideosyngramm betitelte Franz West einmal ein vergoldetes Papiermaché Relief, mit dem er sentimentale ästhetische Befindlichkeiten attackierte, während Zobernig minimalistisch Formen mit Karton ins Ironische zog. Nun sind wir einige Dekaden weiter und mit Mehrdeutigkeit vertrauter, was die Subversion stärkt.

So stellen sich diese drei vorliegenden Positionen an die vordere Front einer Wiener Auseinandersetzung mit einem erneuerten Begriff von Skulptur, wie sie allen Orts zunehmend geführt wird. Spezifisch mit diesem besonderen urbanen Ort verbunden ist hier vielleicht der eigenen Hang zum Architektonischen wie parallel zum Performativen. Dies allerdings nicht im Sinn des Minimalismus, wie er von Michael Fried beschrieben wird, eben eher von den Ideen eines ungleichen Paares wie Bonvicini und West geleitet. Man könnte sagen: Ringstraße versus Aktionismus. An keinem Ort ist das Ornament und dessen militante Bekämpfung präsenter und nach wie vor wesentliches Thema; und so entwickeln auf diesem Feld die einzelnen Positionen ihre jeweiligen Narrative.

- Peter Pakesch, Kurator der Ausstellung, Wien im August 2019