Yael Bartana. Two Minutes to Midnight

Yael Bartana, Two Minutes to Midnight, 2021, Performance Still, Foto: Birgit Kaulfuss

Villa Stuck

Prinzregentenstr. 60, 81675 München
Deutschland

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Dienstag bis Sonntag 11–18 Uhr

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Yael Bartana

Two Minutes To Midnight
5. September – 20. Oktober 2024

Was wäre, wenn Frauen die Welt regieren würden? Yael Bartana inszeniert diese Frage in ihrem performativen Stück „Two Minutes To Midnight“: Die rein weibliche Regierung eines fiktiven Landes soll Stellung zu einer akuten nuklearen Bedrohung durch eine fremde Nation beziehen. Ein Gremium aus Schauspielerinnen und realen Expertinnen für Verteidigung, Recht, Politik und Psychologie befindet sich in einem demokratischen „Friedensraum“. Dieser spiegelt den toxisch männlichen „Kriegsraum“ in Stanley Kubricks klassischer Satire „Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“ über den Kalten Krieg wider. Die Frauen müssen entscheiden, wie sie der brisanten Situation begegnen wollen.

Bartanas visionäres Werk ist die Synthese eines interdisziplinären vierjährigen Prozesses, der das geopolitische Machtspiel analysiert – und uns eine Alternative zum Macho-Machtdiskurs präsentiert. Das Filmmaterial basiert auf den Aufnahmen der hybrid-experimentellen LivePerformance „What if Women Ruled the World?” in Aarhus und Berlin (2017 und 2018) und der Performance „Bury Our Weapons, Not Our Bodies!“ (Philadelphia 2018).

Yael Bartana entwirft in monumentalen Videoinstallationen vielschichtige Reflexionen über die Gegenwärtigkeit der Geschichte. Sie experimentiert mit der Bildsprache von Macht und Propaganda, geht an ihre Grenzen und deutet tradierte Assoziationswege gezielt um. Es entstehen alternative Gegenwarten und beunruhigende Zukunfts-szenarien. Für die Präsentation im Interimsgebäude VS der Villa Stuck folgt sie der Einladung, eine ihrer Videoarbeiten der bewegten Geschichte des Gebäudes in der Goethestraße 54 gegenüberzustellen. In der NS-Zeit war im Haus mit der Pension Patria eine Zwangsunterkunft für jüdische Personen auf dem Weg zur Deportation untergebracht. „Two Minutes To Midnight“ bringt den historischen Kontext in die Gegenwart und zur Frage: Welche politische Zukunft wollen wir gestalten?

Die Präsentation beinhaltet einen Raum über die Entstehung des Filmes mit Informationen zu den beteiligten Schauspielerinnen und Expertinnen. Besucher*innen sind dazu eingeladen, sich in eine der Rollen hineinzuversetzen, indem sie den Filmraum mit einem entsprechenden Ausweis betreten.

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