Welt im Umbruch | Von Otto Dix bis August Sander – Kunst der 20er Jahre
Münchner Stadtmuseum
St.-Jakobs-Platz 1, 80331 München
Deutschland
Im Dialog zwischen Malerei und Fotografie stellt die Ausstellung Höhepunkte einer Kultur vor, die künstlerisch voller Innovationen steckte und in der sich zugleich Vorboten des kulturellen Niedergangs im Nationalsozialismus mehrten. Die moderne Stilrichtung der Neuen Sachlichkeit in der Malerei und des Neuen Sehens in der Fotografie strebte eine sachliche und realistisch-veristische Wiedergabe des Bildgegenstands an. Charakteristisch ist der kühle distanzierte Blick auf das Geschehen, der die Welt ohne Illusionen, nüchtern und weitgehend emotionslos erfasst. Die Künstler*innen richteten ihre Aufmerksamkeit nunmehr auf vermeintlich Banales, auf den Alltag der Großstadt und auf »hässliche« Sujets. Technische Apparate oder gewöhnliche Alltagsobjekte wurden mit liebevoller Hingabe zum Detail wiedergegeben. Die vielfach als Maschinenkunst bezeichnete Fotografie schien besonders dafür geeignet, die Welt der Technik und die Stätten der industriellen Produktion bildlich zu erfassen. Doch auch Maler wie Carl Grossberg widmeten sich in ihren Werken dem Innenleben von Fabrikanlagen. Dies kann nun anhand von Kunstwerken aus mehr als 30 privaten und öffentlichen Sammlungen in der Ausstellung, welche in Kooperation mit dem Bucerius Kusnt Forum Hamburg realisiert worden ist, nachvollzogen werden.