Various Others

Verschiedene Standorte, 80000 München
Deutschland

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Das Münchner Kunstfestival geht 2021 zusammen mit neuen internationalen Partnern in die vierte Runde. Mit ernsthaften historischen Auseinandersetzungen, viel Performance-Kunst und zahlreichen aufstrebenden künstlerischen Positionen ist der Ausstellungs- und Veranstaltungskalender im Herbst vielversprechend und dicht gefüllt.


max goelitz

Die 2020 gegründete Galerie max goelitz nimmt in Zusammenarbeit mit François Ghebaly aus Los Angeles zum ersten Mal an Various Others teil. Die Gruppenausstellung „inventing the past“ präsentiert mit Neïl Beloufa, Natacha Donzé, Lou Jaworski, Haroon Mirza und Keith Sonnier eine internationale Künstlerliste. Ausgehend von der Konzeptkunst der 1970er-Jahre geht die Ausstellung Fragen nach den Auswirkungen von Technologie auf die menschliche Existenz nach. Dabei verschmelzen technoide und natürliche Elemente in den Werken miteinander und verwandeln die Galerie in eine futuristische Landschaft. Eindruck hinterlassen zwei große Gesteinsskulpturen des britisch-pakistanischen Künstlers Haroon Mirza, die über ein Solarpanel betrieben den Raum atmosphärisch mit Sound erfüllen. Am ersten Sonntag lädt die Galerie zur Artist Lounge mit Natacha Donzé und Lou Jaworski ein.

Nir Altman

Nir Altman hat in diesem Jahr mit der Galerie Crèvecœur aus Paris und Sophie Tappeiner aus Wien gleich zwei internationale Partner in seine neuen Räume in Giesing eingeladen. Die Werke von Sol Calero, Susi Gelb und Anna Schachinger treten dabei in einen vielschichtigen Dialog. In einem weiteren Raum unter der Galerie wird die Videoarbeit „Khtobtogone“ der Manifesta-Teilnehmerin Sara Sadik gezeigt. In GTA-Videospiel-Ästhetik erzählt Sadik die Geschichte eines jungen Mannes im Designer-Trainingsanzug und mit modischer Bauchtasche, der mit gesellschaftlichen Klischees und Vorurteilen kämpft. Sadiks Erzähung handelt von Liebe, Freundschaft und die Zwangslagen zeitgenössischer Männlichkeit inmitten einer wunderschönen Küstenlandschaft, die als Übergang metaphorisch die Entwicklung des Protagonisten andeutet. An zwei Tagen lädt Nir Altman zum Late Breakfast in Anwesenheit der Künstlerinnen ein.

Loggia

Stefan Fuchs und Yves-Michele Saß, die den Kunstraum Loggia führen, legen auch außerhalb von Various Others besonderen Wert darauf, mit ihrem Ausstellungsprogramm ein internationales künstlerisches Netzwerk zu schaffen. In diesem Jahr kooperieren sie mit Damien & The Love Guru aus Brüssel. Nachdem beide Kunsträume in der Vergangenheit bereits starke Überschneidungen in der Auswahl der gezeigten Positionen aufwiesen, übernimmt Kuratorin Priya Shetty von Damien & The Love Guru für diese Ausstellung gleich ganz die Konzeption. Mit Sharon Van Overmeiren, Christiane Blattmann, Margarita Maximova, HC, Slow Reading Club, Jasmin Werner, Jannis Marwitz und Vanessa Disler präsentiert sie einen Querschnitt ihres belgischen Programms. Alle Künstler werden erstmals dem Münchner Publikum vorgestellt.

fructa space

Der fructa space hat sich unter der Leitung von Quirin Brunnmeier und Malte Wandel der Förderung diverser Kunstproduktion und Präsentationsformen verschrieben. Gemäß diesem Vorsatz haben sie das Baseler Kreativ-Kollektiv Bistro Sole zu Besuch, das die Gestaltung des Ausstellungsraums und den Betrieb als Bistro übernimmt. In dem interdisziplinären Konzept-Restaurant wird neben einer Reihe an Veranstaltungen auch „performativ“ Pizza gebacken. „PIZZAIOLI PRESTAZIONI“ wird kuratiert von Johannes Willi, der zusammen mit Lukas Marsoner und Raphaela Lüscher als Bistro Sole auftritt, und findet jeweils an den fünf Wochenenden über die Laufzeit von Various Others mit einem wechselnden Performance-Programm statt. Willi hat dafür Yanik Soland und Marianna Angel, Sarina Scheidegger, Viktor Korol, Rodrigo Toro Madrid und Marie-Caroline Hominalm eingeladen, die verschiedene performative Strategien verfolgen und in der Gegenüberstellung einen Einblick in die aktuelle Schweizer Performance-Kunst-Szene ermöglichen.

Galerie Klüser 2

Die Galerie Klüser 2 hat Kuckei + Kuckei aus Berlin mit der Künstlerin Lilly Lulay zu Gast, die sich in ihrer Bilderserie „Early Digital Tech, Artifacts from the Age of Acceleration“ mit den Veränderungen des menschlichen Verhaltens durch technische Geräte beschäftigt. Wie sich die Wahrnehmung und Mechanismen der digitalen Welt auswirken und verändern, veranschaulicht Lulay mit 1990er-Jahre-Nostalgie in ihren Baumwollstickereien von Gameboys oder Nokia-Handys. Daneben sind ihre Collagen eine spielerische und zugleich kritische Veranschaulichung, wie Algorithmen Fotografien analysieren. Lulay visualisiert die mathematischen Prozesse der Abstraktion und Mustererkennung, die die Grundlage der algorithmischen Bildverarbeitung bilden. Ende September spricht Lulay in der Galerie über zeitgenössische Fotografie, künstliche Intelligenz und Privatsphäre im Digitalen Zeitalter.

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