STRABAG KUNSTFORUM

Donau-City-Strasse 9, 1220 Wien
Österreich

-
Zurück

ONLINE-ERÖFFNUNG
DONNERSTAG, 25.03.2021, 18.30 Uhr
über den STRABAG Kunstforum YouTube-Kanal


Lange Zeit war es das alleinige Privileg der Malerei, Bilder zu erzeugen. Heute muss sie mit einer Vielzahl anderer Medien um diese Form der Weltwahrnehmung und Realitätserzeugung konkurrieren. Nie war es einfacher und damit gleichzeitig schwerer ein Bild herzustellen als heute. Sophie Gogl findet ihre Vorlagen meist im Netz, wobei sie sich häufiger auf Motive aus den Medien, Filmen oder der Werbung, auf Piktogramme und Memes als auf historische Malerei bezieht. Es geht ihr weniger um die Motive selbst als um die Mechanismen ihres Auftauchens und Verschwindens im Datenstrom. Ihre Malweise ist ebenso virtuos in der Anpassungsfähigkeit, mit der sie jede Form und jeden Stil aufnehmen kann, wie laissez faire mit Interesse an Trash. Die Ökonomie ihrer Bilder beinhaltet sowohl Identifikation mit ihren Arbeiten als auch Distanzierung. Sie investiert nur so viel, wie es braucht, das Bild gut aussehen zu lassen, als wäre die Malerei ein neues Outfit für einen großen Auftritt, eine Kollektion, die man auch wieder ablegen kann. Die flüchtige Machart und Auflösungserscheinungen, die der Kunst heute attestiert werden, sind kein Qualitätsverlust, sondern die ausgeprägte Fähigkeit, sich auf andere Formen und Bilder hin zu öffnen, diese quasi in sich aufzunehmen und durch sich hindurch fließen zu lassen.

Newsletter

Der PARNASS Newsletter informiert Sie immer über die aktuellsten Kunstthemen: