TAXISPALAIS Kunsthalle Tirol

Maria-Theresien-Straße 45, 6020 Innsbruck
Österreich

Dienstag bis Sonntag 11 - 18 Uhr
Donnerstags 11 - 20 Uhr

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SEX Diskussionen: Filmscreening und Diskussion mit den Regisseurinnen, ANGELA ANDERSON und Nina Tabassomi im Leokino


Filmscreening Water Makes Us Wet – An Ecosexual Adventure, ein Film von ANNIE SPRINKLE und BETH STEPHENS

anschließend Diskussion mit den Regisseurinnen, ANGELA ANDERSON und Nina Tabassomi (in englischer Sprache) Mit einer poetischen Mischung aus Neugierde, Humor, Sinnlichkeit und Besorgnis erzählt Water Makes Us Wet die Freuden und die Politik von H2O aus ökosexueller Sicht. Reisen Sie mit Annie, einer ehemaligen Sexarbeiterin, Beth, einer Professorin, und ihrem Hund Butch in ihrer mobilen Anlage E.A.R.T.H. Lab durch Kalifornien, während sie das Wasser im Golden State erkunden. Die Ökosexualität verlagert die Metapher von der „Erde als Mutter“ auf „Erde als Liebhaber_in“, um eine wechselseitigere und einfühlsamere Beziehung zur natürlichen Welt zu schaffen. Auf dem Weg dorthin interagieren Annie und Beth mit einer Vielzahl von Menschen, darunter Performance-Künstler_innen, Biolog_innen, Arbeiter_innen von Wasseraufbereitungsanlagen, Wissenschaftler_innen und anderen, und erreichen ihren Höhepunkt in einem schockierenden Ereignis, das die Kraft von Wasser, Leben und Liebe bestätigt.

In Kooperation mit der Universität Innsbruck, Künstlerhaus Büchsenhausen, kinovi[sie]on und American Corner Innsbruck.


DIE VERANSTALTUNGSREIHE

SEX DISKUSSIONEN ist eine Veranstaltungsreihe, die von der Ausstellung SEX ihren Ausgang nimmt und sich in vielen Kapiteln über das gesamte Jahr im TAXISPALAIS entfalten wird. Die Fragen betreffen:

SEX & ONTOLOGIE: Sex ist nicht nur der ersehnte Ort einer Intimität, welche dem Subjekt das versprochene Hochgefühl bereitstellt, sondern die vertikal gebaute Achse, um die sich alles dreht: das Ich und das Nicht-Ich. Sex ist also nicht am Sein, sondern im Sein, wenn nicht das Sein selbst, das es ganz, nämlich im Widerspruch, ausspricht. Der dem Sex innewohnende Widerspruch zwischen Wissen (als Sublimierung?) und Sex markiert zugleich ihre Ähnlichkeitsbeziehung. Worin besteht die Eigentümlichkeit des Sprechens/Wissens, wenn es sich auf eine andere Eigentümlichkeit, die des Sex, bezieht? In unserem pharmapornographischen Jahrhundert erscheint Sex als das zentrale Dispositiv der Macht. Wie ist im Spiel der molekularen Dynamiken ein Joker einzusetzen? Welcher Komplott von postnatürlichen Kontaminationen erlaubt, eine subversive Lustpraxis zu erobern?

SEX & ÖKONOMIE: Die Frage nach der Energie führt direkt in die Ökonomie des Sex. Wer hat wieviel Energie und wofür wird sie verwendet? Ist unsere Welt post-orgastisch oder sogar anti-orgastisch? Der Rest an Natur am Sex wäre doch sein Eingebettetsein in ein „transpersonales“ Fluidum, welches sich in Entladungswünschen äußert. Bedeutet der Umstand, dass Sex Arbeit sein kann, die Paradoxie des Sex läuft nicht nur über das Ich-Du-Problem und die Spaltung zwischen Subjekt und Objekt, sondern bringt auch ein Drittes hervor? Ein Drittes, das Singular, Dual und Plural in Beziehung zueinander setzt? Wie verhalten sich die revolutionären Gesten der Autonomisierung als politische kollektive Praxis/Praxis der Kollektivierung zum Sex? Welchen Widerspruch gibt uns Sexarbeit auf zu denken? Wie verhalten sich sexuelle Ökonomien zur Figur des Kolonialismus?

ORGASMUS & AFFEKT: Zwischen Distanz und Distanzlosigkeit oder Verschmelzung verknüpft Sex alle Möglichkeiten sinnlicher Erfahrung. Der Vorrang des Auges, das optische Paradigma, wird eingeebnet durch Geruchssinn, Tastsinn, Geschmack und den Hörsinn – die Sekundärsinne triumphieren. Am Nullpunkt des „organlosen Körpers“ scheint sich das orgasmusfähige Ganze zu regenerieren. Ist die Orgasmusfähigkeit an sich ein Faktor, der das dazu fähige Wesen lustvoll im Sein hält? Wie ist die Beziehung zwischen Affekt und Orgasmus zu denken – bedingen sie einander, sind sie einander ähnlich oder funktionieren sie anders? Welche Entladungsmechanismen kennzeichnen sie und welche Entladungen gehören zur Gruppe der Orgasmen?

Konzipiert von Elisabeth von Samsonow und Nina Tabassomi in Zusammenarbeit mit Andreas Oberprantacher und Kordula Schnegg von der Universität Innsbruck.

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