Galerie Straihammer und Seidenschwann

Grünangergasse 8/3, 1010 Wien
Österreich

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Di – Fr von 12.00 bis 18.00
Sa von 11.00 bis 15.00

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Fotografie und Video sind die bevorzugten Medien von Robert Bodnar, der an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei Eva Schlegel, Matthias Herrmann und Harun Farocki studiert hat. Seit etwa vier Jahren interessiert sich der in Prag geborene Künstler für Himmelsmechanik. Seinen Arbeiten gehen intensive Beschäftigungen mit astronomischen Phänomenen, physikalischen, naturwissenschaftlichen Theorien und der Beobachtung aktueller Forschung in diesen Wissenschaftsbereichen voraus.

In seiner medienreflexiven Kunst lotet Bodnar stets die Grenzbereiche von Film und Fotografie aus und versucht, die Genres um zusätzliche Ebenen zu erweitern. Wissend, dass Sonnenlicht als Primärquelle Fotografie erst möglich macht und fasziniert von dem Ereignis der Überlagerung von Himmelskörpern, entstand 2016 eine Serie von Fotogrammen, die fiktive aber dennoch realistische Momente von verschiedenartigen Überlagerungen von Himmelskörpern darstellen. 2015 eine Fotoserie, die Momente der Sonnenfinsternis auf der Nordhalbkugel unserer Erde dokumentiert.

In der neuen Arbeit “Himmelsgewölbe“ geht es ebenfalls um die Aufzeichnung himmelsmechanischer Phänomene. Bodnar entwickelt analog zur wissenschaftlichen Vorgehensweise in der Astronomie polare Koordinatensysteme und zeichnet mit Linien Sonnenverläufe nach. Fast scheint es so, dass der Künstler die unvorstellbare Energie von Planetenbewegungen und Sternensystemen aus ihrem chaotischen Urzustand in einen Zustand künstlerischer Ordnung zu transformieren versucht.

Die besondere Materialität dieser neuen Arbeiten besteht in der Verwendung von lichtempfindlichem Material welches eigentlich für die Elektronik-Industrie entwickelt wurde. Das fotografische Bild wird in einem speziellen Verfahren in dünne Kupferschichten geätzt und entfaltet im Kontrast zu mattem Schwarz des Hintergrunds ein Spiel aus metallischen Reflexionen welche das Bild selbst ausbilden. Das Bild scheint aus sich selbst heraus zu leuchten.

- Hartwig Knack

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