Portraitminiaturen vom 17. bis ins 19. Jahrhundert

Museum Liaunig

Neuhaus 41, 9155 Neuhaus
Österreich

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Ab 29. April 2020

Mi – So 10 – 18 Uhr

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Portraitminiaturen sind, wie es der Name vermuten lässt, handgemalte Portraits kleinster und allerkleinster Größenordnung, von einer Höhe zwischen weniger als einem Zentimeter bis zu etwa zwanzig /fünfundzwanzig Zentimetern, oder manchmal auch größer.

Sie erfüllten seit Mitte des 16. Jahrhunderts bis zur Zeit der Erfindung und Verbreitung der Photographie Mitte des 19. Jahrhunderts genau deren Aufgabe, nämlich das möglichst ähnliche Bildnis eines geliebten Wesens bei sich tragen zu können, oder auch sich eine Idee vom Äußeren einer Person zu machen, die man noch nicht kennt aber wohl kennenlernen wird (falls das Aussehen auf Grund der Abbildung schon einmal zusagt). So war bis ins 19. Jahrhundert, weit vor der Zeit des Internet-Datings, der Austausch von Portraitminiaturen die einzige Möglichkeit, vor den meistens arrangierten Heiraten zu überprüfen, wie sich die Brautleute, die sich oftmals nie gesehen hatten, auch gefielen (was schließlich und endlich sekundär war).

Besonders reich ist die Sammlung Liaunig an attraktiven Miniaturen des 18. Jahrhunderts aus Italien, Frankreich, Großbritannien, Russland und Skandinavien. Dem Deutschen Heinrich Friedrich Füger (1751–1818), Hofminiaturist unter den Kaisern Joseph II. und Leopold II., ist eine Extra-Vitrine gewidmet. Doch Österreichs erfolgreichster Miniaturmaler aller Zeiten war zweifelsohne Moritz Michael Daffinger (1790–1849). Allen Österreichern der Prä-Euro-Generation ist Daffinger ein Begriff, denn ein Kupferstich nach einer dem Museum Liaunig gehörenden Miniatur diente als Vorlage für den letzten 20-Schilling-Schein. Seine sieben nun hier erstmals ausgestellten, besonders schönen Werke gehören zu den Highlights des Miniaturensaals im Museum Liaunig. Den Abschluss bilden, auch chronologisch, Miniaturen und Aquarelle der Schüler, Nachfolger und Zeitgenossen Daffingers, darunter zwei seltene Miniaturportraits des berühmten Ferdinand Georg Waldmüller.

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