Otobong Nkanga: There’s No Such Thing as Solid Ground

Gropius Bau

Niederkirchnerstraße 7, 10963 Berlin
Deutschland

Montag 10 - 19 Uhr
Dienstag Geschlossen
Mittwoch - Sonntag 10 - 19 Uhr
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Für die Ausstellung im Gropius Bau komponiert Nkanga ihre Mehrkanal-Soundarbeit Wetin You Go Do? Oya Na (2020) neu. Die skulpturalen Formen dienen als Gegengewicht zu Machtstrukturen und fragiler Balance in Zeiten von Enteignung und Angst. Durch polyphone Töne und Echos sowie Gesänge und stimmliche Äußerungen der Künstlerin in englischer und nigerianischer Pidgin-Sprache wirkt diese Installation wie eine akustische Kammer, die Notationen von Unterwerfung, Rebellion und Widerstandsfähigkeit hervorhebt. 

Nkangas Projekte loten Grenzen von Diskurs und Ideologie neu aus. Sie beschäftigen sich damit, wie man jenseits menschlicher Dimensionen restaurative Pflege und Verantwortung etablieren kann. Ihre Werke widmen sich der rapiden Erschöpfung des Planeten als steigende Kosten des algorithmischen Kapitalismus. Die Künstlerin erklärt: „In den Yoruba- oder Igbo-Philosophien zum Beispiel kann man nicht denken, existieren und sich im Raum dieser Welt aufhalten, ohne die Luft, den Wind, den Baum oder die Jahreszeiten zu berücksichtigen“. Manifest of Strains (2018) zeichnet die Wechselwirkungen von Umweltgerechtigkeit, kollektiver Wut und technologischem Begehren anhand einer Installation auf, in der die Elemente Feuer, Wasser und Luft geerntet werden. Durch den Austausch von Energien kennzeichnet dieses mechanistische System Perioden der Latenz, der Korrosion und der Eruption. Darüber hinaus visualisiert es strukturelle Unterdrückung und die kollektive Psyche, in einem Moment, in dem verschiedene Teile der Gesellschaft während Aufständen, Besatzungszeiten und Revolutionen zum Siedepunkt kommen. 

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