Maya Schweizer | Stimmen

Villa Stuck

Prinzregentenstr. 60, 81675 München
Deutschland

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Dienstag bis Sonntag 11–18 Uhr

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Maya Schweizer umkreist mit ihren filmischen Arbeiten Fragen von Geschichte, Identität und Erinnerung. Urbane Räume als Schnittstellen individueller und kollektiver Handlungsweisen sind oftmals Ausgangspunkt ihrer Betrachtung. In der Wahrnehmung dieser Orte und Räume legt sie soziale Realitäten, eingeschriebene Erzählungen und sich überlagernde Geschichte/n frei. Wenn Schweizer kulturelle Identität, die Rolle Einzelner als politische Akteure oder individuelle Erinnerung sichtbar macht, geht es dabei stets auch um die stellvertretende Erfahrung im gesellschaftlichen Rahmen.

So wird Schweizer in der Arbeit A Memorial, a Synagogue, a Bridge and a Church (Ein Denkmal, eine Synagoge, eine Brücke und eine Kirche, 2012) zur akribischen Beobachterin alltäglicher Situationen, beispielsweise an einem Platz in Bratislava, den sie zu einem Laborraum macht, und reflektiert wie sich in dessen Struktur und Organisation Epochen überlappen. In Regarde par ici, ... Und dort die Puschkinallee (2018) thematisiert sie einen ehemaligen Wachturm an der Grenze zwischen Ost- und Westberlin oder bewegt sich in L’étoile de mer (Der Seestern, 2019) zwischen Vergessen und Erinnerung, erzeugt durch eine Fülle von Bildern.

In ihren Reflexionen über Alltagsräume bewegt sich Schweizer zwischen Dokumentation und Inszenierung. Sie montiert situative Beobachtungen und dokumentarische Materialien, selbst produzierte und gefundene Bilder mit gesampelten Sounds, mit Ton und Texten zu einer neuen Struktur. Dabei verschränkt sie die verschiedenen auditiven und visuellen Ebenen zu einer Narration; in der ihr eigenen Bandbreite der Themen verfällt sie dabei nie einer Festschreibung.

Das Museum Villa Stuck zeigt eine Auswahl von zehn Filmen der letzten vierzehn Jahre. Zudem produziert Schweizer eine Arbeit für diese Ausstellung neu, für die sie seit November 2019 wiederholt in München recherchiert und dreht. Sie selbst hält dazu fest: »Von der Kanalisation aus – dem Inneren dieser Stadt – versuche ich mir eine Erinnerung an nicht-gesehene Bilder vorzustellen«.

Eine Ausstellung des Museums VILLA STUCK
Kuratorin: Dr. Sabine Schmid

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