Maria Hanl | „Die Ereignisse zwischen den Dingen“

Galerie Marenzi

Bahnhofstraße 14, 8430 Leibnitz
Österreich

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Jeder hat eine andere Geschichte, erzählt eine andere Geschichte und doch sind wir Reisegefährten durch die Landschaft sozialer Beziehungen (Tim Ingold)“ Maria Hanl führt in ihren installativen Anordnungen Objekte, Fotografien, Stoffe, Naturmaterialien, Videos, Textilien und performative Elemente zu reduzierten Inszenierungen zusammen. In dieser Arbeitsweise steckt ein sich in ständiger Transformation befindlicher Prozess des Ordnens und Denkens. Diese kann als Ausdrucksgeschehen verstanden werden, das durch schöpferische Wiederholungen, durch Abweichungen und Differenzen neue Bedeutungshorizonte erschließt. Hanl tastet Sinnzusammenhänge ab, verändert und erweitert sie. Die Künstlerin ist weniger an Zuständen interessiert, als vielmehr an den Bedeutungszusammenhängen die sich durch die hergestellten Bezüge und Verbindungen ergeben oder verschieben. Neben grafischen Elementen – allen voran der gezeichneten, gespannten oder gedachten Linie – kommt auch der eigene Körper- im Sinne Merleau Pontys verstanden als Leib-Körper – ins Spiel. Dieser Körper nimmt – in schwarz gekleidet – oft selbst die Form einer Linie an. Er wird als wissendes und sich permanent wandelndes Speicherorgan für menschliche Bedingungen und Verhältnisse verstanden. Als Ausdruck von Strukturen, die der Mensch einerseits hervorbringt und die ihn andererseits formen. „Die Dinge, von denen eine Geschichte erzählt, so ließe sich behaupten, ereignen sich vielmehr, als dass sie existieren, jedes davon ist ein Moment fortlaufender Aktivität. Mit anderen Worten: diese Dinge sind keine Objekte, sondern (Gesprächs)Themen“, schreibt Tim Ingold. In diesem Sinne interessiert sich Hanl weniger für die Dinge an sich, als vielmehr für jene Ereignisse, die sie verbinden.

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