Lukas Thaler - Dolce

Lukas Thaler, Autogrill Lamp, Keramik, Acryl, Draht, Kabel, Fassung, Glühbirne, 2018 © Lukas Thaler

Musa Museum

Felderstraße 6-8, 1010 Wien
Österreich

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Di, Mi, Fr: 11.00-18.00
Do: 11.00-20.00
Sa: 11.00-16.00

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Eröffnung: Donnerstag, 6. September 2018, 18.30 Uhr

Der Ausstellungstitel DOLCE spielt auf den weit gefassten italophilen Kosmos von Lukas Thaler an. Das Spektrum reicht von literarischen und allgemein sprachlichen Bezügen über Erinnerungen an lokalspezifische Gegenstände und Gewohnheiten, wie man sie bei Urlaubsfahrten nach Italien erfuhr, bis hin zum Interesse an italienischem Möbeldesign. Be- sonders die Faszination von „Radical Design“, einer an neuen Materialien und Formen der Pop Art orientierten Strömung der späten 1960er- und der 1970er-Jahre, fließt in die Konzeption der Skulpturen ein. Thaler kon-zentriert sich auf die Beziehung von Produzent, Objekt und BetrachterIn. Er erkennt Produktion und Betrachtung von Kunst als zusammenge-  hörige Prozesse, wobei ihn besonders das kommunikative Moment in-teressiert. In Anlehnung an Giorgio de Chiricos Bildwelt ordnet Thaler die  Dinge, sodass sie im Raum untereinander in Austausch treten.

Was lösen Objekte bei den BetrachterInnen aus, welche Informationen werden durch die Objekte transportiert, wie viel Individuum steckt in einem Objekt? Mit diesen Fragestellungen geht der Künstler an die Pro-duktion von Skulpturen heran, die in ihren Formen Alltagsgegenstände wie Lampen oder Hocker verarbeiten und neu in Szene setzen. So steckt beispielsweise das Mischwesen aus einem Löffel und einer Gabel mit den Zacken als skulpturales Objekt in der Wand und wird erst durch die Rezeption in eine neue Erzählung überführt. Auch die Wahl des Materials, sei es Gussmarmor, Gips oder Epoxidharz, spielt eine große Rolle, da es immer wieder als Ersatz für etwas anderes eingesetzt wird. Eine momen -tane Verwechslung mit Werkstoffen wie Marmor oder Bronze ist beab-sichtigt. Thaler arbeitet in Serien, die in der Variation des Objekts eine Vielfalt von Kommunikationsmöglichkeiten erschließen. Parallel zu den am Boden platzierten Dingen finden wir an der Wand eine Serie von Ob-jekten, die an Pannello Espositore, ein Regal der italienischen Designer-gruppe UFO, erinnern. Diese variablen Versatzstücke erweitern das Ge-samtgefüge des Projekts um einen neuen Erzählstrang. Intendierte Ambi valenz und Mehrschichtigkeit erweisen sich als tragende Elemente einer labilen Konstruktion.

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