Entkunstung I Verkunstung

Entkunstung I Verkunstung

Austrian Cultural Forum Berlin

Stauffenbergstraße 1, 10785 Berlin
Deutschland

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Wie erschaffen Menschen Dinge, die später als Kunst betrachtet werden? Die Antwort berührt symbolische, materielle und kontextuelle Aspekte; Teil davon sind Bedeutungen, Objekte, Interaktion, Institutionen und Kommunikation. In diesem Sinne versuchen wir nicht zu definieren, was Kunst ist oder wie Kunst gesehen werden soll, sondern präsentieren in einer Gruppenausstellung eine Vielfalt unterschiedlicher Kunstformen, Kunstpraktiken und künstlerischer Diskurse, die eben diese Dialektik Entkunstung/Verkunstung sichtbar machen.

Seit dem frühen 19. Jahrhundert hat jede Generation unterschiedliche Wesenszüge und Merkmale für Verkunstung und Entkunstung festgesetzt. So beruht die Erkennbarkeit eines Kunstwerks nun auf seiner Kommunizierbarkeit, seiner Fähigkeit, Bedeutung zu generieren und vor allem auf dem Kontext, in dem es erscheint.

Im Gegensatz zur Alltagssituation nimmt die künstlerische kommunikative Situation die übliche Bedeutung von Zeichen und Symbolen nicht als gegeben hin, sondern hinterfragt und diskutiert diese. Kunst ergründet in ihrer symbolischen Sprache die Verwendung üblicher Grammatiken, um einen Geltungsanspruch hinsichtlich der Intelligibilität der künstlerischen Sprache selbst zu erheben. Das Erkennen von Unterschieden zwischen einem Polizeibericht, einer künstlerischen Aussage, einem Gedicht, einem persönlichen Tagebuch, einem wissenschaftlichen Dokument und einer religiösen Predigt ist nicht allein eine Frage des Stils oder der visuellen Eigenschaften: Es hängt von der Fähigkeit ab, eine pragmatische Situation in einem Raum (künstlerischer) Bedeutungen zu erschließen.

Es ist genau jene symbolische Kommunizierbarkeit der Kunst, die uns dazu bewegt, eine Auswahl an zeitgenössischen Kunstwerken zu zeigen, die vor allem die anhaltende Dialektik ENTKUNSTUNG | VERKUNSTUNG repräsentieren. Außerdem sind es Kunstwerke, die in der ihnen eigenen Sprache vom Leben unterschieden werden können, ohne Autonomie oder Kritikfähigkeit einzubüßen und somit, Nelson Goodmans Idee folgend, immer noch die Macht haben, ein Mittel zu sein, um Bedeutung in einer Dialektik zu schaffen, die die Grenzen der künstlerischen Form erweitert. —ENTKUNSTUNG


Artists performing at the opening event:

Melanie Maar | New York-Wien
Positive Life Force | Wien
Dario Srbic | Berlin-London

Artists exhibiting:

Martinka Bobrikova & Oscar de Carmen
Szilvia Bolla
Leah Dixon
Bogomir Doringer
Mathias Euwer
Tobias Faisst
David Hanes
Olivia Kaiser
Eike König
Maurice Masson
David Meran
Jonny Niesche
Zara Pfeifer
Herwig Scherabon
Hanna Schwarz

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