Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum

Museumstraße 15, 6020 Innsbruck
Österreich

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Dienstag - Sonntag: 09.00 - 17.00

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Der eine posthum von den Nationalsozialisten als „Bauernmaler“ für sich entdeckt, der andere von ihnen verhasst, verleumdet und seines Postens an der Kunsthochschule enthoben. Albin Egger-Lienz und Otto Dix, beide vom Ersten Weltkrieg in ihrer kritischen, zynischen Schaffens- und qualvollen Lebenswelt ge-prägt, zeichnen in der Sonderausstellung im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum ein eindrucksvolles Bild der Zwischenkriegszeit. Einige von Dix‘ Meisterwerken, wie etwa „Die Irrsinnige“ (1925), sind zum ersten Mal in Österreich zu sehen.


Die bei Otto Dix sexuell aufgeladene Figur der Witwe trifft in der Ausstellung auf die gequälten Kriegsfrauen des Tiroler Malers Albin Egger-Lienz. Diese und weitere Begegnungen in den Werken der zwei Künstler geben einen Einblick in die tiefen menschlichen Abgründe und existentielle Not, die das prekäre Leben der 1920er-Jahre prägten. Anstatt den Ersten Weltkrieg dokumentarisch abzubilden, kreierten Egger-Lienz und Dix universelle Ikonen von Leid und Verwüstung. Ersterer fand in den rhythmischen Bewegungen der Soldaten, Bauern und der kriegsgeschüttelten Bevölkerung eine Form, die mechanisierte Kriegsführung mit dem ihm eigenen Fatalismus in Verbindung zu bringen. Dix wiederum schuf Bilder von bis dahin in der Kunst noch nie gesehener Brutalität. Die Sonderausstellung im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum ist bis 27. Oktober zu sehen und beeindruckt unter anderem durch die erstmals in Österreich gezeigten Werke dieser beiden polarisierenden Künstler.

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