Landesgalerie Niederösterreich

Franz-Zeller-Platz 3, 3500 Krems
Österreich

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Michael Höpfner. Durchwanderte Kreisläufe (bis 3. Mai 2020)

Der gebürtige Niederösterreicher Michael Höpfner wandert seit zwanzig Jahren durch entlegene Regionen der Welt wie etwa die Hochebenen in Tibet, die Flussläufe in Albanien oder durch Täler in den Alpen. Er durchschreitet die Landschaften in wochenlangen Märschen zu Fuß und hält sie fotografisch, in Zeichnungen und Tagebuchnotizen fest.

Michael Höpfner in der Landesgalerie Niederösterreich Foto: Christian Redtenbacher

Michael Höpfner in der Landesgalerie Niederösterreich Foto: Christian Redtenbacher

Seine Wanderungen versteht Höpfner als Suche nach der menschlichen Beziehung zur Natur, in den Arbeiten erzählt er von Stille, Wortlosigkeit und Einsamkeit, von existenziellen Erfahrungen, physisch wie mental, von einfachen Größenordnungen wie Zeit und Raum, Leere und Distanz. In der Personale der Landesgalerie Niederösterreich versucht Höpfner, das Durchwandern der letzten zwei Jahrzehnte in neuen Arbeiten zu fassen. „Gehen, wie es ich betreibe, ist immer auch eine künstlerische Handlung, die sich auflehnt, protestiert, das Erfahrene neue Einschreiben möchte... auch gegen zeitgenössische ideologische und gesellschaftliche Ansichten“, betont Höpfner. „Gehen ist für mich auch ein Ausweichen aus bestehenden Mustern. Ich wollte als Künstler nicht ins Atelier gehen, sondern hinaus auf die Suche nach dem verlorenen Verhältnis zur Natur. Diese Entfremdung war und ist immer ein Antrieb für mich.“


Carola Dertnig. Donauspuren

Carola Dertnig geht es in ihren Arbeiten (Installationen, Videos und Performances) um künstlerische Prozesse – bezogen auf Geschichtsschreibung, Genres oder Perspektiven. Sie entwickelt Strukturen für fehlende Geschichten und erfindet Personen oder ganze Settings, die in Vergangenes eingreifen.

Carola Dertnig, Landesgalerie Niederösterreich Oktober 2019 © Landesgalerie Niederösterreich | Foto: Lisa Rastl

Carola Dertnig, Landesgalerie Niederösterreich Oktober 2019 © Landesgalerie Niederösterreich | Foto: Lisa Rastl

Für die Ausstellung spielen Ausgrabungen eine Rolle, die 2016/17 im Zuge der Errichtung der Landesgalerie durchgeführt wurden. Mittelalterliche sowie römische Fundstücke und Generationenwechsel durchdringen einander, um Überlegungen anzustellen: Was bedeutet das Einsickern von Vergangenheit in die Gegenwart – ist das schon Impuls genug, um die Gegenwart als Ausformung von Vergangenheit begreifen zu können? Wie deutlich ereignen sich Geschichtsverschiebungen? Welche Folgen haben Konstruktionen für Lebens- und Gestaltungsräume, wie verändern sie Wege und Routen, wie das Verhältnis von Stadt und Land? Über ein Hin- und Herspringen zwischen Generationen und Orten, Erinnerungen und Erfahrungen werden solche Geschichten von Dertnig in Beziehungen gesetzt und mannigfaltig sichtbar.

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