BeGRÜNder

Zeitgenössische Kunst im Garten

Der Besitz eines Gartens ist eine tief in uns schlummernde Sehnsucht. Im Lauf der Jahrhunderte hat jede Epoche ihre eigene Gartenkultur entwickelt. Heute reicht das moderne Gartendesign vom „Jardin infini“, bis hin zum urbanen Dachgarten oder Balkon. Das von Christiane und Jörg Zecha gegründete Unternehmen BeGRÜNder steht für individuelles Gartendesign.


Als Spezialisten für modernen Garten- und Landschaftsbau entwickelt BeGRÜNder große Naturgärten ebenso wie besondere Orte auf kleinstem Raum, denn oft reicht schon eine richtig platzierte Topfpflanze, so Jörg Zecha. Im Interview wollten wir wissen, was einen gelungenen Garten ausmacht und welche Rolle die Verbindung von Kunst und Natur in der Gartengestaltung einnimmt.

PARNASS: Ein Zitat auf Ihrer Webpage lautet: „Wenn du dich selbst finden willst, dann gehe in dich oder in deinen Garten.“ Der Garten als Rückzugsort, in dem wir uns selbst finden können – oder ein Spiegel unseres Charakters?

Jörg Zecha: Der Garten ist der Lebensraum schlechthin. Wir erleben momentan ein neues Biedermeier, in dem der Wohnraum wieder mehr an Wertigkeit gewinnt und dementsprechend auch der Garten. Er ist ein persönlicher Rückzugsort in einer hektischen Welt und schafft ein unnachahmliches Lebensgefühl. Unser Leitsatz lautet: Gärtnern mit Charakter. Das heißt, den Charakter des Kunden zu finden, seine Lebensart, seine Idee, und dies in einen für ihn maßgeschneiderten Garten umzusetzen. Der Garten darf keine Selbstverwirklichung von uns als Gartengestalter sein, sondern muss die Handschrift des Besitzers/Auftraggebers tragen und mit der Architektur eine Einheit ergeben. Es gibt ein schönes Zitat von Adolf Loos: „Man kann ein Haus für einen Kunden nur dann planen, wenn man zumindest zwei bis drei Wochen bei ihm gewohnt hat.“ Das ist schon ganz richtig: Je besser man den Kunden kennt, desto besser funktioniert das Zusammenspiel. Daher ist es wichtig, dem Planungsprozess auch Zeit zu geben, um die Bedürfnisse des Kunden besser kennenzulernen.

P: Sie sehen den Garten immer auch als ganzheitliche Einheit – sprich als erweiterten Wohnraum.

JZ: Richtig, der Garten oder die Terrasse sind nicht unabhängig vom übrigen Wohnraum zu sehen und werden, funktional und ästhetisch richtig geplant, zum erweiterten Wohnraum. Terrasse und Garten sind vor allem ein visuelles Erlebnis. Zu 80 Prozent nützt man sie, wenn man vom Wohnraum hinausschaut. Die Verbindung mit der Architektur steht daher im Fokus, ebenso wie Blickachsen und Lichtführung. Durch gezielte Lichtgestaltung kann man den Garten oder die Terrasse auch in den Abendstunden und zu jeder Jahreszeit genießen. Es gibt wenige Gärten, für die wir nicht auch ein eigenes Beleuchtungskonzept machen. Dabei plädiere ich dafür, nicht das Licht zu inszenieren, sondern den Schatten. Für mich ist Lichtführung dann gelungen, wenn sie sich nicht in den Vordergrund spielt, aber das visuelle Erleben des Gartens unterstreicht. Für uns sind Gärten wie alle Zimmer eines Hauses zusammen. Dementsprechend genau und weitblickend muss die Planung ablaufen, um am Ende von einem Garten umgeben zu sein, der einem das Gefühl gibt, immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.

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Man kann ein Haus für einen Kunden nur dann planen, wenn man zumindest zwei bis drei Wochen bei ihm gewohnt hat.

Jörg Zecha

P: Wie sehr spielt die umgebende Landschaft in der Gestaltung eine Rolle? Wie sehr soll der Garten auch auf seine Umgebung eingehen?

JZ: Es ist ein wesentlicher Punkt, den Ort kennenzulernen, die den Garten umgebende Landschaft. Man kann keinen Garten oder auch keine Terrasse planen, ohne den Ort gesehen zu haben. Denn ein Garten hört nicht an der Grundstücksgrenze auf. Ebenso wie die Architektur in den Garten weiterläuft, so verstärkt sich auch der Garten durch die ihn umgebende Landschaft. Ich halte es für wesentlich, mit der Landschaft und nicht gegen die Landschaft zu arbeiten. Landschaft künstlich zu imitieren, das geht nicht. Man muss sowohl mit der Architektur, die am Grundstück steht, als auch mit der Umgebung behutsam umgehen. Als wir den Auftrag für die Gartengestaltung zu einem Haus des Architekten Sep Ruf am Tegernsee erhielten, war die Aufgabe, die Architektur aus den 1930er-Jahren mit der neuen Gartengestaltung in eine Symbiose zu bringen. Ich bin überzeugt, mit unserem Know-how als Gartenspezialisten auch eine gewisse Verantwortung zu tragen, um den Kunden optimal beraten zu können.

Das ganze Interview finden Sie in der PARNASS Ausgabe 01/2021.

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