Thomas Demand

Erstmals würdigt das Jeu de Paume Thomas Demand in Frankreich mit einer 70 Werke umfassenden Retrospektive.

Momentaufnahmen dominieren heute die Fotografie, täglich werden Milliarden erzeugt, in Umlauf gebracht. Auch Thomas Demand hat von 2008 bis 2020 solche Bilder angefertigt. 14 mit dem untergehenden Verfahren des Dye-Transfers erstellte „Dailies“ werden jetzt in Paris erstmals gezeigt. Sie erzählen von der Banalität des Schönen. Bereits vor rund 100 Jahren, lange bevor das fotografische Bild sich in Bildschirme verflüssigte, sah Siegfried Kracauer Momentaufnahmen die Welt beherrschen. Diese, so schrieb er 1927, habe sich selber „ein ‚Photographiergesicht‘ zugelegt“. Sie könne so gut aufgenommen werden, „weil sie in dem räumlichen Kontinuum aufzugehen strebe, das sich Momentaufnahmen ergibt."

Das interessiert den 1964 in München geborenen Thomas Demand: was sich Fotografie ergibt. Nicht nur aus ihr, sondern ihr. Zum Beispiel Kirschblüten: wunderschön auf den Wänden des Eingangsbereiches im Jeu de Paume als Hanami-Fototapete zu bewundern, ein japanisches Fest der Schönheit der Natur, in künstlicher Präsenz des Lichtbildes gefeiert. Das Jeu de Paume liegt am Ausgang der Tuilerien auf die Place de la Concorde. Es ist ein Raum der Macht, der seit dem Grande Terreur der Revolution das Volk zur Eintracht mahnt. Die Stein gewordene Geschichte erweist sich als ideal für Demands erste Retrospektive.

Dieser Text wurde gekürzt. Den ganzen Beitrag lesen Sie in unserer PARNASS Frühjahrsausgabe.