Staging Nature
Markus Guschelbauer
Markus Guschelbauer arbeitet in und mit der Landschaft und thematisiert den Dualismus zwischen Kunst und Natur. Seine Bildkonzepte setzen auf sachliche Objektivität, die zugleich auch die Prägnanz seiner Fotoarbeiten ausmacht. Das heißt nicht, dass er auf malerische Effekte gänzlich verzichtet. Doch wird man vergeblich digital manipulierte oder generierte Landschaften in seinem Werk suchen. Vielmehr bebaut er die Landschaft mit vielfältigen Kulissen, ummantelt Bäume mit Plastikfolien, setzt geometrische Skulpturen zwischen Baumstämme oder in die weite Ebene. Solcherart bearbeitet er die ohnedies zumeist schon kultivierte Landschaft und schafft eine Bühne für den ins Bild gerückten Landschaftsausschnitt.
Herwig Turk
Der Tagliamento in der oberitalienischen Region Friaul, der am Mauripass unweit der österreichischen Grenze entspringt und 170 Kilometer weiter in die Adria mündet, ist einer der wenigen nicht regulierten Flüsse der Alpen. Der österreichische Künstler Herwig Turk setzt sich seit Jahren mit diesem außergewöhnlichen Ökosystem der Flusslandschaft auseinander, die im europäischen Vergleich über eine überdurchschnittlich hohe Diversität an Tier- und Pflanzenarten verfügt.
Regula Dettwiler
Die in Wien lebende Schweizer Künstlerin Regula Dettwiler führt uns in ihren verschiedenen Werkserien anhand von ästhetisch-präzisen Bildern und Objekten unseren Umgang mit der Natur drastisch vor Augen – und verweist unmissverständlich darauf, dass diese seit Jahrhunderten der menschlichen Aneignung und Konstruktion ausgesetzt ist. Seit 1997 entsteht ihre „Naturgeschichte der artifiziellen Welt“. Darin greift sie auf die Tradition naturkundlicher Darstellungen zurück und zeigt uns verschiedene Pflanzen mittels detailgenauer Aquarellmalerei – scheinbar möglichst nahe an der Natur. Wie bei wissenschaftlichen Zeichnungen zeigt Dettwiler die einzelnen Bestandteile der Pflanze und versieht sie mit Namen und Herkunftsort.