The "LIECHTENSTEIN COLLECTIONS" goes digital

Eine der bedeutendsten historischen Privatsammlungen der Welt, die Liechtenstein Collections, sind ab sofort auch virtuell zu entdecken.


Man betritt das Gartenpalais in Wien und steht bereits in der Sala Terrena, in dem Raum, in dem der „Goldene Wagen“ des Fürsten Joseph Wenzel I. von Liechtenstein zu sehen ist. Es war der Reisewagen des Fürsten, den dieser 1738 in Auftrag gegeben hat, um sein Amt als Botschafter in Paris standesgemäß antreten zu können und der auch danach immer wieder Verwendung fand. Beispielsweise als Fürst Joseph Wenzel I. mit diesem Wagen in Parma Einzug hielt, um die spanische Infantin Isabella von Bourbon Parma als Braut von Joseph II., Maria Theresias ältestem Sohn, aus ihrer Heimat nach Wien zu geleiten.

Er war eine der bedeutendsten Persönlichkeiten seiner Zeit und hat als Kunstsammler, Diplomat und Stratege die Geschichte Europas und des Fürstenhauses Liechtenstein nachhaltig geprägt.

Johann Kräftner

Dieses und viele weitere Ereignisse sind in Gemälden und Skulpturen, in Dokumenten und Aufzeichnungen in der Sonderausstellung „Treuer Fürst – Joseph Wenzel und seine Kunst“ den gesamten März hindurch im Gartenpalais Liechtenstein zu sehen. Highlights dieser, vom Direktor der Fürstlichen Sammlungen Johann Kräftner kuratierten, Ausstellung sind ohne Zweifel die weltberühmten Veduten Canalettos, die Bilder von Bernardo Bellotto, Francesco Solimena, Hyacinthe Rigaud oder Jean Siméon Chardin, die Fürst Joseph Wenzel I. einst erstanden hatte. Aber auch alle anderen erlesenen Exponate zeugen vom aufregenden Leben des Barockfürsten. „Er war eine der bedeutendsten Persönlichkeiten seiner Zeit und hat als Kunstsammler, Diplomat und Stratege die Geschichte Europas und des Fürstenhauses Liechtenstein nachhaltig geprägt“, wie Johann Kräftner erzählt.

Aber nicht nur physisch, sondern auch virtuell sind die Schätze der Liechtenstein Collections ab sofort zu entdecken. Die neugestaltete Website mit vielfältigen Inhalten und Funktionalitäten ist online. „Wir gehen diesen Schritt, weil wir so die wertvollen Kulturschätze für alle Menschen zugänglich machen, die sich für dieses europäische Kunst- und Kulturerbe begeistern“, so Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein.

Hyacinthe Rigaud (Perpignan 1659–1743 Paris), Porträt des Fürsten Joseph Wenzel I. von Liechtenstein, 1740, Öl auf Leinwand  © LIECHTENSTEIN. The Princely Collections, Vaduz-Vienna

Die neue Kunstplattform umfasst mit Ende Februar 2022 an die 5.500 digitalisierte Objekte, im Laufe des Jahres sollen rund 11.000 Werke online zur Verfügung stehen. Mittels Querverweisen und Verlinkungen können Verbindungen zwischen den Kunstwerken, ihren Präsentationsorten und der Geschichte des Fürstenhauses hergestellt werden. Zusätzlich dazu ist ein umfassendes Fotoarchiv entstanden.

„Die neue Website ist als Basisversion online“, so Projektleiterin und stellvertretende Direktorin Alexandra Hanzl. „Als lebender Organismus wird sie laufend erweitert. Neben der Digitalisierung der rund 30.000 Objekte der Liechtenstein Collections sollen auch Beiträge zu den verschiedenen Themen des Sammelns, Restaurierens, Archivierens und Präsentierens vertiefende Einblicke geben.“

Giovanni Antonio Canal, genannt Canaletto (1697–1768), Der Markusplatz in Venedig, 1723/1724, Öl auf Leinwands, 143 x 205 cm © Museo Nacional Thyssen-Bornemisza, Madrid

Gartenpalais Liechtenstein

Fürstengasse 1, 1090 Wien
Österreich

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