Zwischen Tradition, Diskurs und Technologien

KUNST ⇆ HANDWERK

Mit der Ausstellung im Kunsthaus Graz ist ein Plädoyer gelungen, das dem auffallend wachsenden Interesse etlicher zeitgenössischer Künstler an handwerklichen Verfahren, an Fertigungstechniken, an Material und Materialität und nicht zuletzt an Tradition und deren Übertragung in Kunst und Technologie gerecht wird.


Acht handverlesene künstlerische Positionen, je vier auf jedem Stockwerk des Kunsthauses, bilden einen Streifzug durch das Thema, das Barbara Steiner, Direktorin des Kunsthaus Graz und Kuratorin dieser Ausstellung, am Herzen liegt. Ausgangspunkt der Ausstellung sind verschiedene Arten der Wahrnehmung von Handwerk

In den letzten Jahren ist das Interesse zeitgenössischer Künstler am Material, an (kunst-) handwerklichen Verfahren, am Experimentieren mit Material und Techniken auffällig gewachsen. Dabei entstehen Arbeiten, die sich auf kunsthandwerkliche, volkstümliche und künstlerische Traditionen ebenso beziehen wie auf einen zeitgenössischen und technologischen Diskurs.

Wir sind jetzt an einem Punkt, an dem wir die Hierarchien zwischen Geisteskunst und Handwerkskunst und die Separierung der Kulturen auflösen müssen und an dem Künstler diese neu gewonnenen Räume nützen können.

Barbara Steiner, Kuratorin

 

Ausstellungsansicht "KUNST ⇆ HANDWERK", 2019,  Werke von Slavs and Tatars, Foto: Universalmuseum Joanneum/N. Lackner

Durch die Auseinandersetzung mit handwerklichen Traditionen bis hin zu deren regionaler Geschichte zeigen sie gleichzeitig auch auf, wie sehr Begriffe wie Heimat, Volkskunst und Tradition politisch instrumentalisiert werden – und wie sehr sich lokale Identifikationen und globale Entwicklungen längst ineinandergeschoben haben.

Die vollständige Ausstellungsbesprechung lesen Sie in unserem aktuellen PARNASS 4/2019.

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Universalmuseum Joanneum - Kunsthaus Graz

Lendkai 1, 8020 Graz
Österreich

KUNST ⇆ HANDWERK
bis 16. Februar 2020

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