Karl Karner zum HOCHSommer

Das HOCHsommer Art Festival findet in diesem Jahr von 5. bis 15. August unter dem Motto OVERCOMING THE VOID statt. Ziel des Festivals ist es, mit einem breitgefächerten Programm in den Regionen Südburgenland, Südoststeiermark und den slowenischen, kroatischen und ungarischen Grenzgebieten Räume für ein gemeinsames, grenzüberschreitendes Kulturschaffen zu entwickeln.


Der Künstler, Bildhauer und Performer Karl Karner ist einer der Mitbegründer und engagierter Initiator des Kunstfestivals HOCHSommer. Gemeinsam mit Linda Samaraweerová gründete er den KS ROOM, ein Projekt- und Ausstellungsraum bei Schloss Kornberg in der Südoststeiermark.

PARNASS: Mit dem KS Room betreibst du schon seit längerer Zeit eine sehr ambitionierte Kunsthalle. Wie kam es zur Gründung und was war dein Ziel? Was war zuerst da: der KS ROOM oder das Kunstfestival HOCHsommer?

Karl Karner: Zuerst ist der KS Room entstanden, der ursprünglich als eigenes Atelier gedacht war. Durch den weiteren Austausch über die Idee entwickelte sich daraus ein größeres Projekt, das die Begegnung in den Vordergrund rücken möchte. Mir ist besonders wichtig, dass der Raum lebendig und dynamisch bleibt. Daher fokussieren wir uns vor allem auf „Dialogausstellungen“. Aktuell äußert sich das in Wechselausstellungen sowie Gegenüberstellungen verschiedener künstlerischer Positionen.

P: Was planst du für den diesjährigen HOCHsommer?

KK: Für uns ist es ein wesentliches Ziel, die überregionale Zusammenarbeit und den interkulturellen Austausch zu stärken. Daher wird dieses Jahr unter anderem die offizielle Eröffnung nach Bad Radkersburg in das Pavelhaus verlegt, wo beständig an einer sozialen und kulturellen Begegnung zwischen Slowenien und der Steiermark gearbeitet wird. Mit dem HOCHsommer wollen wir einen neuen Raum für grenzüberschreitendes Kulturschaffen entstehen lassen.

P: Was war 2017 der Beweggrund den HOCHsommer zu gründen?

KK: Schon im ersten Jahr der Gründung des KS Room gab es eine Kooperation mit anderen Veranstaltern, grenzüberschreitend mit dem Burgenland und Slowenien. Im Gespräch mit weiteren Kulturschaffenden wurde die Idee geboren, ein Tool für den regelmäßigen Austausch der in der Region aktiven Positionen zu schaffen. Das bringt größere Aufmerksamkeit und Interesse auch für das kulturelle Schaffen abseits der größeren Städte.

P: Wie hat sich der HOCHsommer von 2017 bis heute entwickelt? Ist es gelungen, auch überregionale Sichtbarkeit zu erreichen?

KK: Der HOCHsommer hat mittlerweile eine beachtliche überregionale Sichtbarkeit erreicht. Interessanterweise war diese leichter zu erlangen als die aktive Beteiligung des regionalen Publikums. Wobei mir wichtig ist, zu betonen, dass das Festival gegründet wurde, um die Kultur am Land zu stärken und eine Plattform für die Bevölkerung vor Ort zu schaffen. Für uns ist es wesentlich, den Menschen in der Region, abseits der großen Städte, ein spannendes Kulturprogramm bieten zu können.

SOFIA GOSCINSKI, Desert Plants, 2020 © by the artist

P: Der HOCHsommer war ursprünglich eine Initiative für die Region Südoststeiermark und südliches Burgenland und hat sich jetzt bis nach Bad Radkersburg und Slowenien ausgeweitet. In diesem Jahr steht das Dreiländerprojekt im Fokus und betont noch stärker Vernetzung mit den Nachbarländern. Was ist geplant?

KK: Mit der Südoststeiermark und dem südlichen Burgenland war Bad Radkersburg tatsächlich von Anfang an Teil des Festivals. Im Dreiländerprojekt ist eine Ausstellung in Kooperation mit dem „young curators club“ geplant, die Positionen von Künstlern aus Ungarn, Slowenien und Österreich vereinen soll. Die Ausstellung wird sich mit den Thematiken der Grenze, der Nachbarschaft und der Überwindung dieser Grenzen und Leeren auseinandersetzen. 

Das ganze Interview lesen Sie in der PARNASS Ausgabe 02/2022.

Karl Karner mit eigenen Arbeiten im KS Room, Foto: KIBO

HochSommer

Verschiedene Orte, 8330 Feldbach
Österreich

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