Glossar | 9 | Fördert das Ökobewusstsein den Transfer zwischen Wissenschaft und Kunst?
Fördert das Ökobewusstsein den Transfer zwischen Wissenschaft und Kunst?
Ja. (Natur-) Wissenschaft und Kunst wurden lange Zeit als zwei getrennte Disziplinen angesehen. Diese Trennung gab es nicht immer. »Kunst« war alles, was aus einem kreativen Prozess entsteht, und somit auch wissenschaftliche Technik. In der Renaissance vereinte Leonardo da Vinci im Typus des »Universalgenies« Wissen und Kreativität, Phantasie und Technik, Theorie und Praxis. Die »schönen Künste« – also das, was wir heute unter »Kunst« als ästhetisch kulturelle Praxis verstehen – haben sich überhaupt erst in der Romantik aus den artes mechanicae entwickelt und als eigenständige Disziplin emanzipiert.
Heute, da die Fragestellungen derart komplex werden und wissenschaftliche Erklärungsmodelle, die danach trachten, die Welt objektiv zu beschreiben, nicht mehr ausreichen, um der »Wahrheit« auf den Grund zu gehen, rücken Kunst und Wissenschaft wieder näher zusammen. Künstler können mit ihrer breit gefächerten, verspielt-explorativen Herangehensweise als Vordenker, Innovatoren, Gesellschaftskritiker das Denken der Wissenschaftler erweitern.
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