MQ Wien

Ein Kunstareal in Transformation

Museumsquartier Wien, MQ Goes Green, 2024, © Thomas Meyer

Das MuseumsQuartier Wien (MQ) gilt weltweit als Vorzeigemodell. Die Mischung aus barocker und zeitgenössischer Museumsarchitektur, aus Freiflächen, Institutionen und Ruheoasen sowie ein vielfältiges Programm machen den speziellen Charakter des Kunst- und Kulturareals aus. Im nächsten Jahr feiert das MQ sein 25-jähriges Bestehen. Ein Anlass, mit Direktorin Bettina Leidl sowohl in die Vergangenheit als auch in die Zukunft des Areals zu schauen und sie auch zur Diskussion rund um das Haus der Geschichte zu befragen.


 

PARNASS: 2001 wurde das MQ, nach zahlreichen Diskussionen während der Planung und Bauphase, eröffnet. Es wurde eine Erfolgsstory.
BETTINA LEIDL:
Das MQ ist der größte Kulturbau der Zweiten Republik. Es war eine kulturpolitische Leistung von Bund und Stadt Wien, dass dieses Areal – entgegen vielen anderen Interessen und Pläne bis hin zu einem Einkaufszentrum – einer kulturellen Nutzung zugeführt wurde. Auch wenn im Zentrum natürlich die Museen stehen, ist das MQ mit seinen Innenhöfen und Cafés auch eine viel genutzte Oase der Ruhe und Erholung inmitten der Stadt und vor allem eine barrierefreie und konsumfreien Zone mit niederschwelligem Zugang zu vielfältigen Angeboten.

P: Das bezieht sich vor allem auf die Freiflächen.
BL:
Die künstlerische Nutzung der Freiflächen ist mir wichtig, verbunden mit der Einladung an die Museen, diese auch zu bespielen. Wir selbst nutzen sie unter anderem für Skulpturen und haben dieses Jahr beispielsweise Hans Kupelwieser eingeladen. Auch die Sommerbühne im Haupthof hat sich in den letzten Jahren als Fixpunkt etabliert. Von Ende Mai bis Mitte September zeigen wir hier ein abwechslungsreiche Open-Air-Programm mit Konzerten, Performances, Talks, Lesungen und Filmscreenings. Alle sind willkommen, daran teilzunehmen.

P: Aktuell erlebt das MQ eine Phase der Transformation. Was sind die Schwerpunkte?
BL:
Das MQ weiterzuentwickeln ist für uns als MuseumsQuartier Errichtungs- und BetriebsGmbH (MQ E+B) eine große, spannende Herausforderung. Dazu gehört neben einem professionellen Immobilienmanagement eine ganzjährige attraktive Gestaltung und künstlerische Bespielung der Allgemeinflächen. Auch um zu zeigen, welchen wesentlichen Beitrag Kunst und Kultur für eine nachhaltige und zukunftsfitte Gesellschaft leisten kann.

Bettina Leidl, © Stefan Olah

Bettina Leidl, © Stefan Olah

P: Unter dem Slogan „MQ goes Green“ verfolgst du seit deinem Amtsantritt als Direktorin 2022 die Vision eines energieeffizienten und umweltbewussten Areals. Was sind dafür die wesentlichen Themen?
BL:
Unser Ziel ist es, das MQ bis 2030 durch nachhaltige Maßnahmen klimaneutral zu gestalten. Schwerpunkte sind dabei die Begrünung des Areals und ein ressourcenschonender Betrieb, hin zu erneuerbaren Energien, mehr Biodiversität, mehr Bäumen und mehr Grün. Dazu zählt beispielsweise die thermische Sanierung der Glasdächer des mumok mit einer Gesamtfläche von rund 425 Quadratmetern, um die Energieeffizienz des Museums zu verbessern, sowie die Umrüstung der Beleuchtungsanlagen des gesamten MQ auf energiesparende LED-Technologie – das sind insgesamt über 3.000 Beleuchtungskörper. Dazu kommt der nachhaltige Umstieg auf erneuerbare Energie mittels Fotovoltaik und, für die Kühlung, Fernkälte. Zentral sind in diesem Kontext auch Fragen der Mülltrennung und der Wasserkreisläufe.

Weiter lesen Sie in der PARNASS Sommerausgabe 02/2025.

 

 

Museumsquartier Wien, MQ Goes Green, 2024, © Klaus Pichler

Museumsquartier Wien, MQ Goes Green, 2024, © Klaus Pichler

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