Nötscher Kreis

Auf Reisen mit Kolig, Wiegele und Mahringer

Anton Mahringer, Dalmatinisches Dorf 1, 1934 | Foto: Graphisches Atelier Neumann, Wien

Kuratiert von Sigrid Diewald liegt der Fokus der heurigen Ausstellung des Museum des Nötscher Kreises erstmals auf der regen Reisetätigkeit und den zahlreichen Auslandsaufenthalten von Anton Kolig, Franz Wiegele und Anton Mahringer.


Durch ihre Beweglichkeit brachten die drei Künstler immer wieder neue Anregungen und Impulse von auswärts nach Nötsch im Gailtal und ihre verschiedenartigen Eindrücke und gewonnenen Erfahrungen aus der Fremde förderten die Entwicklung innovativer künstlerischer Lösungen, welche schließlich die Malerei des Nötscher Kreises von überregionaler Bedeutung werden ließ.

Ein mit Hilfe von Gustav Klimt und Carl Moll vermitteltes Reisestipendium nach Paris im Jahr 1912 bot Kolig und Wiegele schon früh die Gelegenheit, sich einerseits mit den aktuellsten Strömungen der bildenden Kunst auseinanderzusetzen, andererseits aber auch die alten Meister im Louvre zu studieren. Außerdem intensivierte eine 1914 angetretene Reise nach Nordafrika Wiegeles Konzentration auf die vom Licht geprägten Möglichkeiten farblichen Ausdrucks. Zuletzt erlaubte ihm ein Aufenthalt in der Schweiz fruchtbare Kontakte zu Mäzenen und Intellektuellen aus dem Kulturbereich.

Ebenso profitierten Anton Koligs Werkstattaktivitäten und Monumentalprojekte von seiner Anstellung als Professor an der Stuttgarter Akademie der Bildenden Künste. Sogar Mahringer, dessen wesentlichste Quelle für seine schöpferische Arbeit die Gailtaler Landschaft darstellte, unternahm regelmäßig bis zu seinem Lebensende vielfach Reisen in ferne Länder, wie zum Beispiel in den Vorderen Orient oder nach Leningrad und bereicherte damit sein Œuvre nachhaltig.

Eine repräsentative Auswahl dieser auf Reisen oder im Ausland entstandenen Werke Koligs, Wiegeles und Mahringers sowie biografisches Archivmaterial sind bis in den Herbst im Museum des Nötscher Kreises zu sehen. Das 1998 eröffnete Museum ist dem Leben und Werk der Künstler des „Nötscher Kreises“ gewidmet, die Anfang des 20. Jahrhunderts mit ihrer sehr individuellen Malerei die österreichische Kunst entscheidend mitgestalteten.

Zuletzt erlaubte ihm ein Aufenthalt in der Schweiz fruchtbare Kontakte zu Mäzenen und Intellektuellen aus dem Kulturbereich.

Die lose Gruppierung von befreundeten Malern, die einerseits in dieser Region geboren wurden – wie Sebastian Isepp (1884-1954) und Franz Wiegele (1887-1944) – oder von auswärts nach Nötsch gezogen sind – wie Anton Kolig (1886-1950) und Anton Mahringer (1902-1974), stellt ein bedeutendes künstlerisches Phänomen innerhalb der österreichischen Malerei der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dar und hat dabei vor allem die Kunst der Zwischenkriegszeit entscheidend geprägt.

Das Museum ist im Geburtshaus Franz Wiegeles untergebracht, im Ortszentrum von Nötsch gelegen, und versteht sich als Dokumentationsstätte der vier Künstler. Es möchte in seinen Ausstellungen sowohl einen repräsentativen Querschnitt durch ihr Œuvre, als auch anhand von zeitgenössischen Fotografien und Autografen einen Einblick in die persönlichen Lebensumstände der Maler ermöglichen. Die Objekte der jährlich wechselnden Ausstellungen werden von privaten und öffentlichen Leihgebern zur Verfügung gestellt.

Museum des Nötscher Kreises

Haus Wiegele Nr. 39, 9611 Nötsch im Gailtal
Österreich

AUF REISEN: Kolig | Wiegele | Mahringer

bis 27. Oktober 2019

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